Pferde richtig loben und belohnen – Wichtige Spielregeln

Pferdetraining - Richtig loben und belohnenLob ist wichtig, wenn Pferde etwas lernen und motiviert bei der Sache sein sollen. Aber wie lobt man richtig und welches Lob versteht ein Pferd wirklich? Egal ob Leckerchen, Stimmlob oder Streicheln – es gibt vieles es übers Loben am Boden und vom Sattel aus zu wissen.

So versteht ein Pferd das Lob

Jedes Pferd muss zuerst einmal lernen, was ein Lob ist. Das sieht man am besten an jungen Pferden, die noch keine Leckerlis kennen. Die meisten trauen sich erst einmal nicht wirklich an das Ding an der Hand heran und wenn sie es dann ins Maul genommen haben, spucken sie es oft zuerst wieder aus. Genauso ist es mit Streicheln und sanftem Klopfen. Auch das müssen Sie erst kennenlernen. Mit Futterlob geht das aber normalerweise ganz schnell. So kann man beim Füttern auch das Stimmlob – ein leises „Brav“ oder „Fein“ – mit einbinden. Später reicht das Wort dann allein und das Pferd weiß, dass es gelobt wird.

Warum ist Lob wichtig?

Eine Studie zeigte, dass Reiter, die ihre Pferde häufig loben, wesentlich seltener mit Problemsituationen im Training zu kämpfen haben. Man könnte auch sagen: Ihre Pferde haben sich als motivierter und braver entpuppt. Wie auch uns Menschen hilft ein Lob dem Pferd, zu verstehen, wenn es etwas gut gemacht hat. Das nennt man positive Verstärkung. Und die trägt dazu bei, dass das Pferd immer weiter dazulernen kann.

    Kraulen, streicheln oder klopfen?

    Pferde streicheln und kraulenMan kann ein Pferd klopfen, streicheln oder kraulen. Normalerweise nutzt man dafür den Hals. Vom Boden aus meist in der Mitte, vom Sattel aus in der Regel direkt vor dem Widerrist. Hier beknabbern sich die Pferde auch gegenseitig bei der Fellpflege. Egal welche Technik man wählt: Wichtig ist wieder, dass das Pferd das auch als Lob verstehen kann. Man sollte also nicht wie wild darauf herumklopfen, sondern sanft und feinfühlig loben und das mit einem entsprechenden Stimmlob unterstützen. Wer sein Pferd beobachtet findet schnell heraus, welche Form ihm am besten gefällt.

    Was kann noch ein Lob sein?

    Beim Reiten kann man auch noch anders loben: Indem man die Zügel lang lässt, gestattet man dem Pferd sich zu strecken und seine Muskulatur zu entspannen. Das ist eine tolle Belohnung, wenn es sich gerade richtig angestrengt und etwas gut gemacht hat. Man kann das Pferd aber auch am hingegebenen Zügel im Stehen für einen Moment ausruhen lassen. Wichtig ist immer, dass es für das Pferd tatsächlich ein Lob ist. Wenn man das Gefühl hat, dass es sich nach dem Galopp lieber im Schritt strecken möchte statt stehenzubleiben, dann entscheidet man sich dafür.

    Gierig nach Belohnung

    Manchmal verlieren Pferde bei zu vielen Leckerchen die Distanz und bedrängen den Menschen regelrecht. Dann kann es helfen weniger zu geben oder eine Weile ganz auf Leckerchen zu verzichten. Zudem sollte man darauf achten, dass das Pferd das Leckerli mit den Lippen nimmt und nicht mit den Zähnen. Erwachsene können einem Pferd, das nicht verstanden hat, dass es den Belohnungshappen vorsichtig nehmen muss, diesen in der Faust präsentieren, aus der er ein Stück herausragt.

    Bildquelle: © AnnaElizabeth photography – shutterstock.com / © Iancu Cristian – shutterstock.com