Mit einer ganz besonders magischen Wirkung ziehen Aquarien und Menschen in den Bann und lassen uns eine Unterwasserwelt erschaffen, die zum Träumen einlädt. Durch den Stoffwechsel der Fische und Pflanzen sowie dem Abfall von Futter und Co. fällt in einem Aquarium jedoch schnell viel Schmutz an.
Dieser Schmutz trübt nicht nur die Sicht und zerstört die Optik, sondern wirkt sich ebenfalls negativ auf die Wasserwerte aus, sodass sich im schlimmsten Fall Giftstoffe bilden können. Diese Giftstoffe führen auf kurz oder lang zum Tod aller Aquariumbewohner. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass das Wasser nicht nur in regelmäßigen Abständen gewechselt, sondern auch durchgehend einer Filterung unterzogen wird. In diesem Artikel stellen wir Ihnen verschiedene Filterarten vor die Funktionsweise dieser wichtigen Aquariumtechnik.
Inhaltsverzeichnis
Die Aufgabe von einem Aquariumfilter
Wie der Name bereits vermuten lässt, hat ein Aquariumfilter vor allem die Aufgabe, das Wasser zu filtern und zu reinigen. Somit werden sämtliche Verunreinigungen herausgefiltert. Dabei ist es egal, ob es sich um Pflanzenreste oder um Fischkot handelt, ein Aquariumfilter, vorausgesetzter wurde passend zu dem Aquarium ausgewählt, hält also das Wasser sauber und sorgt für gut und stabile Wasserwerte. Es gibt allerdings viele unterschiedliche Filterarten, welche das Wasser ebenfalls auf verschiedene Weisen filtern.
Neben der Filterfunktion bringen die meisten Aquarienfilter ebenfalls Bewegung ins Wasser, welcher durch das Einsaugen des Wassers und das Ausstoßen von dem gefilterten Aquariumwasser zustande kommt. Auch das ist wichtig, denn viele Fische und auch Pflanzen brauchen eine natürliche Wasserbewegung. Einige Filter bieten sogar die Einstellungsmöglichkeit für die Strömungsstärke, damit diese den Bedürfnissen der im Aquarium lebenden Tiere angepasst werden kann.
Neben dem Filter sind auch die Pflanzen dafür verantwortlich, die Giftstoffe aus dem Wasser zu neutralisieren, sodass immer ausreichend Pflanzen im Aquarium zu finden sein sollten, da auch nur so das biologische Gleichgewicht gefunden werden kann.
Welcher Filter passt in welches Aquarium?
Da es eine Vielzahl an verschiedenen Filtermöglichkeiten gibt, ist es nicht einfach, sich für eine Methode zu entscheiden. Aus diesem Grund sollten Sie die einzelnen Methoden kennen.
Bei der Auswahl von dem neuen Aquariumfilter sollten Sie auf unterschiedliche Kriterien achten. Zum einen spielt das Filtermaterial eine wichtige Rolle und muss an die Bedürfnisse der im Aquarium lebenden Tiere angepasst werden. Und zum Anderen eignen sich die unterschiedlichen Filtersysteme nur für bestimmte Größen oder Aquariumarten. Des Weiteren darf kein kleiner Filter, welcher für maximal 100 Liter genutzt werden sollte, in einem Becken landen, welches ein Wasservolumen von 800 Liter aufweist. Das Aquariumvolumen muss also immer zu den Filtervolumen des Filters passen.
Welche Filterarten gibt es?
Es gibt viele unterschiedliche Filtertypen, welche alle die gleiche Aufgabe haben und zwar, das Wasser im Aquarium zuverlässig zu filtern.
Der mechanische Filter
Ein mechanischer Filter filtert den groben und den feinen Schmutz aus dem Aquariumwasser. Er eignet sich sowohl als Vorfilter als auch als eigeständiges Filtersystem. Die einzelnen Modelle überzeugen durch einen einfachen Wechsel von dem Filtermaterial und sind einfach anzubringen sowie bei Bedarf wieder zu entfernen. Während dieser Filter bei den Süßwasserbecken eine Mindestdurchflussrate von dem zweifachen bis vierfachen Wasservolumen aufweisen sollte, muss es beim Meerwasserbecken schon mindestens das 10-Fache Volumen sein. Aus diesem Grund wechseln viele Aquarianer das Filtersubstrat jede Woche, was jedoch zur Folge hat, dass der mechanische Filter nie als biologischer Filter mit vielen wichtigen Bakterien funktionieren kann, weil diese bei der Reinigung zerstört werden. Besonders optimal als mechanischer Filter geeignet sind zum Beispiel die Motorinnenfilter, welche es in zahlreichen Ausführungen gibt.
Rieselfilter
Rieselfilter werden eher selten eingesetzt. Diese arbeiten als sogenannter „Super –Aerobier“. Dabei wird das Wasser auf das Filtermaterial aufgebracht, wodurch dieses natürlich Luftkontakt hat und anschließend in ein separates Becken geleitet wird. Von diesem Becken aus wird nun das Wasser wieder zurückgepumpt. Rieselfilter arbeiten jedoch nur dann effektiv, wenn mindestens 4.000 Liter Wasser in der Stunde über das Filtermaterial laufen, was ja nun doch eher selten der Fall ist.
Anaerobe Filter
Ein Anaerobe-Filter ist eine gute Methode der biologischen Filterung. Dieser Filter arbeitet ohne Sauerstoff. Bei einem solchen Modell muss das Filtermaterial von sauerstoffarmem Wasser umspült werden, was nur dann möglich ist, wenn ein langsamer Durchfluss vom Wasser stattfindet. Wenn das Wasser sehr langsam durchfließt, ist der Sauerstoff nach nur wenigen Zentimeter im Filterbett komplett verschwunden. Im Gegensatz zu anderen Filtermöglichkeiten wird jedoch ausschließlich Nitrat abgebaut, sodass sie Eiweiße und Co. nicht zu Nitrat umzuwandeln und anschließend abbauen können. Aus diesem Grund können diese Filter ausschließlich zusätzlich genutzt werden und sind als Alleinfilter ungeeignet.
Biologischer Filter
Bei diesen besonderen Filtern sorgen die im Filter befindlichen Bakterien für die Wasserreinigung. Millionen von kleinen Lebewesen, wozu neben den Bakterien auch Amöben und Wimperntierchen sowie weitere Tiere gehören, leben in diesen Filtern und ernähren sich von den organischen Stoffen im Wasser. Die organischen Stoffe werden entfernt oder so umgebaut, dass sie wieder dem Wasser hinzugefügt werden können. Diese Bakterien und andere kleinen Lebewesen sind an den Filtermaterialien als brauner Schlamm zu erkennen. Wichtig ist es also, diese nicht immer wieder aufs Neue abzuwaschen, sie tun dem Aquarium gut, und solange noch ausreichend Wasser durch den Filter strömt und dieser nicht verstopft, ist alles in Ordnung. Eiweiße, Fette und Kohlehydrate, welche alle im Aquariumwasser zu finden sind, sind die Hauptnahrung der Mikroorganismen. Diese werden in Nitrat und Kohlendioxid umgewandelt. Der biologische Filter eignet sich im Übrigen für alle Aquarien.
Außenfilter
Dieser Filter befindet sich außerhalb des Aquariums und stört somit die Optik nicht. Das Wasser wird durch Schläuche, welche es mit unterschiedlichen Durchmessern gibt, zum Filter transportiert, welcher in der Regel im Aquariumunterschrank steht. Das Wasser durchläuft nun den Filter, welcher mit unterschiedlichem Filtermaterial gefüllt sein kann, und wird dort gefiltert. Das Filtermaterial sollte im Übrigen individuell nach dem Besatz ausgewählt werden. Nach der Reinigung wird das Wasser wieder zurück in das Aquarium befördert, wodurch natürlich wieder Bewegung ins Becken kommt. die Außenfilter sind natürlich vorteilhaft, weil sie im Aquarium keinen Platz wegnehmen und auch das optische Bild nicht beeinträchtigen.
Innenfilter
Neben den Außenfiltern gibt es natürlich ebenfalls die Innenfilter. Diese saugen das Wasser an, reinigen es im inneren durch individuell gewähltes Filtermaterial und geben anschließend das gereinigte Wasser zurück. Die Innenfilter haben natürlich den Vorteil, dass keinerlei Schläuche benötigt werden. Sie lassen sich ideal als Strömungserzeuger einsetzen und sind in zahlreichen Größen erhältlich. Während einige Modelle als reine aerobe Filter eingesetzt werden können, gibt es ebenfalls Modelle, welche einen Teil des Wassers anaerob und die andere Hälfte aerob filtern. Nachteilig ist natürlich, dass diese Filter Platz wegnehmen und für die Reinigung jedes Mal komplett aus den Becken genommen werden müssen.
Fazit
Für welche Aquariumfilter Sie sich auch entscheiden, wichtig ist es, dass Sie darauf achten, diesen in einer ausreichenden Größe zu kaufen. Entscheiden Sie sich also lieber für ein größeres Modell, welches vielleicht mehr Wasser reinigt als für einen zu kleinen Filter, der die Wassermenge in Ihrem Aquarium nicht bewältigen kann. Zudem ist es wichtig, dass Sie stets auf die individuellen Eigenschaften und Bedürfnisse der Filter eingehen, damit Sie eine lange Lebensdauer aufweisen und stets zuverlässig Ihr Aquariumwasser sauber halten.
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