Die häufigsten Krankheiten bei Pferden

PferdekrankheitenSich Tiere anzuschaffen, bringt immer jede Menge Verantwortung mit sich, wobei es keine Rolle spielt, ob es sich um einen Hund, eine Katze oder das Pferd handelt. Wichtig ist es immer, sich auf die Bedürfnisse der Tiere einzustellen, diese zu erfüllen und alles für das Tier zu geben. Das bedeutet ebenfalls, dass Tierbesitzer ihre Tiere genau kennen sollten, um bei der kleinsten Veränderung direkt handeln zu können. Bei Pferden ist das oft nicht so einfach, wie bei einem Hund, einer Katze oder bei einem anderen Tier, was direkt mit im Haushalt lebt. Kein Wunder, denn Pferde werden in der Regel im Stall bzw. auf der Koppel gehalten, was bedeutet, dass Pferdebesitzer ihre Tiere nicht durchgehend sehen und eventuelle Krankheiten manchmal nicht sofort erkannt werden. In diesem Artikel geht es um die häufigsten Krankheiten, um dessen Symptome sowie die Behandlungsmöglichkeiten und auch darum, was Sie in Sachen Erste Hilfe fürs Pferd auf jeden Fall immer zur Hand haben sollten.

Die Erste-Hilfe-Ausstattung für Pferdebesitzer

Egal, wie hochwertig das Futter, wie groß der Auslauf und wie toll die Versorgung ist, es kann immer passieren, dass ein Pferd krank wird und auf die Hilfe von uns Menschen angewiesen ist. Natürlich sollte man im Falle einer Krankheit immer den Kontakt zum Tierarzt suchen und das Pferd ärztlich versorgen lassen. Es ist allerdings auch wichtig, selber eine gewisse Ausstattung zur Hand zu haben, mit der man dem Tier vorerst helfen kann. Wir haben Ihnen eine Liste mit Dingen gemacht, die in keinem Pferdestall fehlen sollten, sodass für einen schnellen Eingriff nichts fehlt.

Zur Erste-Hilfe-Ausstattung für Pferde gehört:

  • Desinfektionsmittel für Pferde
  • Thermometer
  • Wattepads sowie Watterollen
  • Pflaster in verschiedenen Größen
  • Mullverbände
  • Sterile Bandagen
  • Sterile und eingepackte Einwegspritzen
  • Staubinden

Ist das Pferd gesund oder krank?

Im Grunde genommen weiß jeder, wie ein gesundes Pferd aussehen sollte. Ein gesundes Pferd hat klare und wache Augen, gespitzte Ohren und ist stets aufmerksam und interessiert. Die Nüstern sind sauber und das Fell eines gesunden Pferdes glänzt schön und ist weich. Der Puls der Tiere geht gleichmäßig und bei Nichtanstrengung ruhig.

Sobald diese Eigenschaften nicht mehr vorhanden sind oder auch nur eins dieser Merkmale fehlt, kann es das erste Anzeichen dafür sein, dass Ihrem Pferd etwas fehlt und es krank ist. Trotzdem gibt es natürlich auch gewisse Anzeichen, die ein krankes Pferd aufweist, bei denen dringend gehandelt werden muss. Zu den ganz typischen Symptomen gehört zum Beispiel ein Ausfluss aus der Nase, welcher sowohl durchsichtig als auch gelblich oder sogar grünlich sein kann. Viele Tiere haben zusätzlich keine glänzenden, sondern trübe Augen oder sogar Ausfluss aus den Augen. Viele Pferde, denen es nicht gut geht, kämpfen zusätzlich mit Appetitlosigkeit und rühren nicht mal das Lieblingsfutter an. Manchmal kann man sogar beobachten, dass viele Pferde einfach träge auf der Wiese oder im Stall stehen und den Kopf hängen lassen, anstatt aufmerksam die Gegend zu beobachten. Zu den ganz typischen Symptomen gehören natürlich auch Fieber sowie Husten oder Niesen, Durchfall und schweres Atmen. Einige Tiere reagieren auch mit Lahmheit oder Unruhe sowie Schweißausbrüchen.

Gesundes Pferd Krankes Pferd
  • Klare und leuchtende Augen
  • Pferd beobachtet alles interessiert
  • Regelmäßiger Puls
  • Nüstern sind sauber
  • Die Ohren sind gespitzt
  • Das Pferd ist munter und neugierig
  • Frisst normal
  • Das Fell glänzt
  • Fieber
  • Untertemperatur
  • Niesen
  • Husten
  • Schweres Atmen bzw. veränderte Atmung
  • Trübe Augen oder tränende Augen mit Ausfluss
  • Ausfluss aus der Nase von durchsichtig über gelb bis grünlich
  • Pferd ist unruhig
  • Durchfall
  • Träges Herumstehen
  • Hängender Kopf
  • Schweißausbrüche
  • Frisst wenig bis gar nicht
  • Glanzloses und/oder struppiges Fell

Pferde Stall

Die häufigsten Krankheiten bei Pferden

Im Folgenden wollen wir Ihnen einige typische und häufig auftretenden Pferdekrankheiten samt Symptomen und Behandlungsmöglichkeiten vorstellen.

Die Mauke

Die Krankheit „Mauke“ ist bei Pferden leider sehr häufig festzustellen, wobei es einige Tiere gibt, die anfälliger dafür sind als andere. Als Mauke bezeichnet man eine bakterielle Hautentzündung, welche sich in der Fesselbeuge des Tieres befindet, sodass diese Pferdekrankheit im Medizinischen auch als Fesselekzem bezeichnet.

Ursachen für Mauke bei Pferden

Es gibt verschiedene Erreger, die Mauke hervorrufen können. Dazu gehören unter anderem Milben sowie verschiedene Bakterien, Viren und Hautpilze. Aber auch eine ständig herrschende Feuchtigkeit kann die Ursache sein. Durch die Feuchtigkeit kann es passieren, dass die Fesselbeuge bzw, die Haut an der Stelle aufquillt, sodass kleine Risse entstehen. An diesen Wunden können sich nun die Bakterien ansiedeln und vermehren. Unsaubere und nasse Boxen können ebenfalls der Grund für eine solche Erkrankung sein, sodass es immer sehr wichtig ist, dass Sie die Boxen penibel sauber halten. Bei Pferden, die einen starken Behang haben, kann beobachtet werden, dass diese wesentlich anfälliger für die Pferdemauke sind als andere Tiere. Kein Wunder, denn bei einem langen Behang können sich Feuchtigkeit sowie Schmutz besser und länger halten.

Die Symptome bei Mauke

Die Anzeichen bei der Mauke sind unterschiedlich. Oft treten zu Anfang kleine Pusteln an der Fesselbeuge auf und auch Hautrötungen sowie kleinere Schwellungen gehören zu den Symptomen dieser Pferdekrankheit. Anschließend kann oft beobachtet werden, dass sich fettige Haarbereiche bilden, da nun die Talgdrüsen der Tiere ihre Produktion hochschrauben. Anschließend beginnt die jeweilige Stelle zu eitern. Daraufhin folgt die sogenannte trockene Phase der Krankheit, bei der sich nun eine Kruste bildet. Unter dieser Kruste bildet sich die Mauke nun immer weiter und kann sich so rasant ausbreiten.

Die Behandlung bei Mauke

Natürlich sollte auch die Mauke bei Pferden dringend behandelt werden. Um diese Krankheit jedoch erfolgreich zu behandeln, muss erstmal nach der Ursache geschaut werden, um diese umgehend komplett zu beseitigen. Ein Tierarzt hat die Möglichkeit, festzustellen, welche Erreger die Mauke ausgelöst haben. Diese Erreger werden anschließend mit der jeweils passenden Salbe behandelt. Sollte die Mauke aufgrund einer unsauberen Box entstanden sein, sollten sich Pferdehalter wirklich die Frage stellen, ob sie einem Pferd die artgerechte Haltung bieten können, welches es sich natürlich verdient hat.

Gut zu wissen: Bitte achten sie vor allem in den feuchten Monaten vermehrt auf erste Anzeichen von Mauke, um schnellstmöglich handeln zu können. Diese Krankheit sollte auf keinen Fall unterschätzt werden. Sollte die Mauke nicht behandelt werden, kann eine lang anhaltende Lahmheit die Folge sein.

Mauke vorbeugen

Um dem Tier diese Krankheit zu ersparen, sollten Sie immer versuchen, die Bodenfeuchtigkeit möglichst gering zu halten. Auch die Boxen sowie die Ausläufe sollten so gut es geht sauber gehalten werden. Sobald die Beine der Tiere abgespritzt werden, ist es immer ratsam, diese anschließend mit einem Handtuch abzutrocknen, sodass auch in dieser Situation eine längere Feuchtigkeit direkt verhindert wird.

Hufrehe bei Pferden

Hufrehe bei Pferden gehört ebenso zu den häufigsten Krankheiten und wird von den Haltern sehr gefürchtet. Kein Wunder, denn diese Krankheit betrifft, auch wenn der Name es nicht vermuten lässt, den gesamten Pferdeorganismus. Diese Pferdekrankheit entwickelt sich als Entzündung der Huflederhaut, wobei sich im Verlauf von dieser Entzündung teilweise die Huflederhaut ablöst. In schlimmen Fällen kann es sogar passieren, dass sich die Hornkapsel vollständig ablöst. Bei dieser Krankheit wird zwischen einem akuten Hufrehebefall und einer sich schleichend entwickelnden Hufrehe unterschieden.
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Die Ursache bei Hufrehe

Wissenschaftler sind sich bis heute einig, dass die Entwicklung von Hufrehe nicht nur einer speziellen Ursache zugesprochen werden kann.

So gibt es die traumatische Rehe, welche zum Beispiel durch eine Quetschung hervorgerufen werden kann, wobei auch eine Zerrung sowie eine Zerreißung von der Huflederhaut Schuld sein können. Dann gibt es noch die sogenannte Belastungsrehe, welche durch zu hohe Belastung hervorgerufen wird. Das kann unter anderem an einem falschen Training oder übermäßiger Arbeit liegen.

Die Futterrehe wird durch eine falsche Ernährung ausgelöst, wobei es oft zu Stoffwechselstörungen kommt. So gelangen freigesetzte Gifte nun in den Blutkreislauf der Pferde und von dort aus zur Huflederhaut. Hierbei wird die Leber, die ja zum Entgiften zuständig ist, stark überlastet und schafft ihre Arbeit nicht mehr. Im Pferdehuf selbst wird durch das Gift eine sehr komplizierte Enzymreaktion ausgelöst, welche nun für die Hufbeinablösung von der Hornkapsel sorgt.

Bei der Vergiftungsrehe handelt es sich beim Auslöser um Giftpflanzen, wozu zum Beispiel Wicken, Rizinus oder aber Eicheln gehören. Auch Pestizide können in diesem Fall die Schuld an der Hufrehe des Pferdes tragen. Ein weiterer und weitverbreiteter Grund sind eventuell Schimmelpilze, welche zum Beispiel im Futter vorkommen können.

Bei der Geburtsrehe kann es passieren, dass diese nach dem Abfohlen, also der Geburt eines Fohlen, auftritt. Der Grund dafür kann sein, dass nach der Geburt kleine Überreste, zum Beispiel von der Nachgeburt, in der Gebärmutter geblieben sind. In diesem Fall kommt es nun zu einer bakteriellen Zersetzung und die dabei entstehenden Zerfallprodukte gelangen in den Blutkreislaufes des Pferdes.

Nun gibt es noch die Medikamentenrehe, welche durch eine Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Medikamenten ausgelöst werden kann.

Die Symptome bei Hufrehe

Wenn sich die Huflederhaut entzündet hat, sind die Hufe warm, was auch spürbar ist. Der obere Rand von der Hufkapsel, welcher auch unter dem Begriff “Konrad“ bekannt ist, ist nun angeschwollen. Zusätzlich lahmen viele Tiere oder sind beim Laufen extrem vorsichtig. Sobald sich das Pferd in einem akuten Krankheitszustand befindet, kann bemerkt werden, dass die Blutgefäße, welche sich am Fesselkopf befinden, pulsieren. Da die Hufrehe oft ein Bein belastet, versucht das Pferd alles, um genau dieses Bein auch zu entlasten und auch wenn mehrere Hufe befallen sind, so versucht das Pferd stets, das Gewicht immer auf die gesunden Hufe zu verlagern. Je schwerer der Grad der Hufrehe ist, desto auffälliger ist auch das Verhalten der Tiere.

Die Behandlung bei Hufrehe

Die Behandlung ist bei der Hufrehe besonders wichtig und sollte nur durch einen Tierarzt oder einen Tierheilpraktiker veranlasst werden. Da es sich um eine Pferdekrankheit handelt, welche bei betroffenen Tieren eine Durchblutungsstörung hervorruft und schwerwiegende Folgen haben kann, ist die richtige Behandlung unausweichlich. Auch hier muss natürlich nun der genaue Grund festgestellt werden, um eine bestmögliche Therapie auszuwählen, wobei eine schnelle Handlung sehr wichtig ist.

Kolik bei Pferden

Die Kolik ist nicht nur einer der bekanntesten, sondern auch eine der häufigsten Pferdekrankheiten, welche von Pferdebesitzern stark gefürchtet ist. Kein Wunder, denn diese Krankheit ist nicht nur mit sehr großen Schmerzen für die Tiere verbunden, sondern kann zusätzlich auch gefährlich werden. Leider zeigen Statistiken auch, dass so gut wie jedes Pferd mindestens ein Mal in seiner Lebenszeit an einer Kolik leidet. Aus diesem Grund ist es sehr wichtig, dass Pferdebesitzer wissen, woran sie eine Kolik erkennen können und was in einer solchen Situation zu tun ist. Auch wenn die meisten Koliken wieder schnell verschwinden und keinerlei Folgeschäden bleiben, sollten die Tiere trotzdem von einem Tierarzt beobachtet werden, denn dieser kann im schlimmsten Fall zwischen Leben und Tod entscheiden. Bei der Kolik handelt es sich jedoch um vielmehr ein Sammelbegriff, welcher bei unterschiedlichen Bauchbeschwerden verwendet wird.

Anzeichen für eine Kolik bei Pferden

Es wird bei Koliken zwischen einer leichten und einer schweren Kolik unterschieden. Bei der leichten Kolik fangen Pferde zum Beispiel an, mit den Vorderhufen zu stampfen und sich nach dem eigenen Bauch umzuschauen. Des Weiteren beißen einige Tiere nach ihrem Bauch oder strecken sich wie beim Urin ablassen. Viele Tiere sind nun sehr unruhig, sie legen sich immer wieder hin und stehen dann wieder auf. Je weiter die Kolik nun voranschreitet, desto mehr verschlimmern sich diese Symptome. Bei der schweren Kolik schwitzt das Tier und wälzt sich auf dem Boden hin und her. Viele Pferde sitzen nun in Hundestellung und legen sich auf den Rücken. Einige Tiere haben solch eine starke Kolik, dass sie von alleine nicht mehr aufstehen können. Sie atmen sehr schwer und haben oft weit geblähte Nüstern und einen angsterfüllten Blick. Zahnfleisch und Augen können in diesem Stadium rot sein.

Ursache für eine Kolik bei Pferden

Eine Kolik kann durch unterschiedliche Ursachen ausgelöst worden sein und oft ist es kaum möglich, den genauen Grund festzustellen. Aufgrund der Tatsache, dass der Verdauungstrakt der Tiere gar nicht das schafft, wofür er ausgelegt ist, leiden viele Pferde sogar immer mal wieder unter einer Kolik. Eine Kolik kann unter anderem durch eine Veränderung in der Tierhaltung hervorgerufen werden, wozu zum Beispiel veränderte Reitgewohnheiten, ein neuer Stall oder das Ändern der Einstreu gehören. Aber auch ein Futterwechsel, Pestizide oder andere Unverträglichkeiten bezüglich der aufgenommenen Nahrung können zu einer schlimmen Kolik führen.

Behandlung einer Kolik bei Pferden

Leidet das Pferd an einer Kolik, so hat es starke Schmerzen. Zusätzlich darf eine solche Krankheit bei Pferden niemals unterschätzt werden.

Auch Sie als Halter können nun handeln, um das Pferd von Anfang an zu unterstützen. Bei den Anzeichen einer leichten Kolik gehen Sie bitte wie folgt vor:

  • Das komplette Futter sowie das Stroh sollten nun entfernt werden. Wichtig ist es allerdings, dass Sie Ihrem Pferd etwas zu trinken anbieten und es durchgehend Zugriff auf frisches Wasser bekommt.
  • Es ist sehr wichtig, dass Sie Ihr Pferd nun aufmerksam beobachten, den Puls und auch die Temperatur alle 30 Minuten messen. Halten Sie die Werte, wozu im Übrigen auch die Atemfrequenz gehört, immer schriftlich fest.
  • Führen Sie Ihr Pferd jede halbe Stunde für etwas fünf Minuten umher. Die Bewegung fördert die Darmmotorik und kann dabei helfen, die Kolik schneller zu überstehen und dem Pferd, sich so gut es geht zu entspannen.
  • Vergewissern Sie sich, dass es im Stall des betroffenen Tieres keinerlei Gefahrenquellen gibt, an denen es sich beim Wälzen eventuell verletzen könnte. Streuen Sie die Pferdebox am besten ausreichend mit Spänen oder anderer Einstreu ein.
  • Früher waren Pferdebesitzer und Ärzte immer der Meinung, dass Pferde am Wälzen gehindert werden sollten. Handelt es sich bei Ihrem Tier allerdings nur um eine leichte Kolik und Ihr Pferd, möchte sich hinlegen, um sich auszuruhen, können Sie ihm diese Pause ruhig gönnen. Es passiert dem Tier nichts. Dabei handelt es sich jedoch alleine um das Hinlegen und nicht um das Wälzen.
  • Beginnt sich das Pferd allerdings immer wieder zu wälzen, ist das ein Anzeichen dafür, dass die Kolik schlimmer wird. Jetzt muss dringend ein Tierarzt benachrichtigt werden.
  • Durch das Führen des Pferdes können Sie Ihr Tier eventuell vom Wälzen abbringen. Lässt es das Pferd allerdings nicht zu, so ist es besser, dass Sie dafür sorgen, dass sich das Tier in der Box und nicht auf dem Hof oder der Straße wälzt, da es im Stall sicherer für Halter und Tier ist.
  • Bitte geben Sie auf keinen Fall Medikamente, ohne sich mit einem fachmännischen Tierarzt abzusprechen. Medikamente können einige Symptome verschleiern und dadurch die Diagnose erschweren.

Handelt s sich jedoch um eine schwere Kolik, sind folgende Maßnahmen richtig:

  • Bitte rufen Sie umgehend einen Tierarzt an und schildern Sie ihm alle Symptome.
  • Auch hier sollten auf gar keinen Fall irgendwelche Medikamente gegeben werden.
  • Bleiben Sie bitte immer in sicherer Entfernung, wenn sich das Tier wälzt. Hier sind in der Vergangenheit bereits zahlreiche Pferdehalter schwer verletzt worden.
  • Bei einer schweren Kolik ist es meistens nicht mehr möglich, das Pferd vom Wälzen abzubringen.

Wenn der Tierarzt nun endlich eingetroffen ist, kann er auch einige Maßnahmen zur Behandlung einer Pferdekolik vornehmen. Die meisten Tierärzte gehen bei der Pferdekolik nach einem und dem selben Schema vor, um die Ursache zu finden und das Pferd dementsprechend behandeln zu können.

  • Um möglichst viele Informationen zum Zustand des Tieres zu bekommen, wird der Tierarzt sie mit verschiedenen Fragen durchlöchern. Hier ist es nun wichtig, dass Sie sich alle Messungen, welche Sie im Vorfeld durchgeführt haben, auch notierten.
  • Normalerweise beobachten die Tierärzte die Pferde nun auch etwas in ihrer Box, da viele Tiere manchmal dazu neigen, keinerlei Symptome zu zeigen, solange wer Fremdes da ist.
  • Der allgemeine Gesundheitszustand wird nun untersucht. Dazu gehören das Messen der Temperatur, die Pulsfrequenz, die Atmung, Herzgeräusche und Co. Je nachdem, in welchem Zustand sich das Tier nun befindet und wie es sich verhält, kann es sein, dass der Arzt vor den Untersuchungen ein Beruhigungsmittel geben muss.
  • Um festzustellen, ob es abnormale Darmgeräusche gibt, muss der Tierarzt nun die Flanke des Pferdes untersuchen.
  • In einigen Fällen muss ein Schlauch in den Magen eingeführt werden, was über die Nase der Tiere passiert. Das hat den Grund, dass sich im Magen neben dem Futter auch Gase und Flüssigkeit befinden könnten. Da Pferde zu den Tieren gehören, die sich nicht übergeben können, müssen die Gase natürlich entweichen, was auf diesem Weg möglich ist.
  • Auch eine rektale Untersuchung ist nicht ausgeschlossen. So ist es dem Tierarzt möglich, Veränderungen am Darm festzustellen, wobei so nur 30 bis 40 Prozent des Darms untersucht werden können. Diese Untersuchung kann dem Tierarzt wertvolle Informationen geben.
  • Viele Tierärzte entscheiden sich zusätzlich dazu, die sogenannte Pertitonealflüssigkeit zu untersuchen, wobei es sich um eine klare Flüssigkeit handelt, welche die Aufgabe hat, dafür zu sorgen, dass alle Organe problemlos aneinander vorbei gleiten können. Diese Flüssigkeit wird über eine Nadel an der Unterseite des Pferdebaues entnommen.

So geht es nun weiter

Der Tierarzt kann anhand seiner Untersuchungsergebnisse nun eine Behandlung veranlassen. So gibt es die Möglichkeit, eine Kolik bei Pferden mit Medikamenten zu behandeln oder die Behandlung in einer Klinik weiterzuführen. Die Behandlung mit Medikamenten muss nun schnell anschlagen, ansonsten sollten Sie unbedingt wieder den Tierarzt rufen, denn auch unter einer medikamentösen Behandlung kann es vorkommen, dass sich die Kolik weiter verschlechtert und am Ende doch die Operation in der Klinik notwendig ist, um das Tier zu retten. Wichtig ist es bei der Kolik immer, das Pferd auch nach der Behandlung gut im Auge zu behalten, um sicherzugehen, dass die Kolik auch wirklich überstanden ist.

Strahlfäule bei Pferden

Bei der Strahlfäule handelt es sich um eine Pferdekrankheit, bei der eine bakterielle Huferkrankung vorliegt. Bei dieser Krankheit wird das Strahlrohr von Fäulnisbakterien befallen, welche sich immer weiter ausbreiten und im schlimmsten Fall sogar in den Blutkreislauf des Tieres gelangen. Eine rechtzeitige Behandlung ist also dringend notwendig, da diese Krankheit ansonsten zu einer schweren Blutvergiftung führen kann. Des Weiteren kann eine Stahlfäule bei Pferden zu Blutungen am Strahl oder am Ballenbereich führen und somit lebensgefährlich sein. Aufgrund der Tatsache, dass die Hufe der Pferde natürlich normalerweise täglich ausgekratzt werden sollten, kann eine Strahlfäule meistens recht schnell und rechtzeitig erkannt werden.

Symptome der Strahlfäule

Beim Auskratzen der Hufe ist direkt ein leicht fauler Geruch wahrzunehmen. Dieser Geruch kommt von einem schwarz-braunen Sekret, welches sich in den Strahlfurchen der Pferde befindet. Zusätzlich sind die furchen der Hufe tiefer als sonst. In der Vergangenheit konnte festgestellt werden, dass die Hinterbeine häufiger von Strahlfäule befallen sind als die Vorderbeine der Tiere. Zusätzlich wirkt der Strahl aufgeweicht. Einige Teile des Horns können schon lose sein, sodass dieses entfernt werden muss. Unter Umständen kann auch schon die Huflederhaut frei sein, welche als sehr empfindlich gilt. Betroffene Pferde haben also starke Schmerzen und lahmen häufig. Als Reaktion auf die Entzündung können sich an der Hornwand Ringe bilden, welche ebenfalls als klares Anzeichen für diese Krankheit gelten.

Die Ursachen für Strahlfäule bei Pferden

Es gibt mehrere Ursachen, welche schuld an einer Strahlfäule sein können, denn die Hufe der Pferde gelten als sehr empfindlich. Sollten Tiere zum Beispiel häufig in einer feuchten und unhygienischen Einstreu stehen, so haben es Fäulnisbakterien einfacher, sich zu vermehre und das Pferd zu befallen. Das Strahlhorn weicht auf und bildet somit die perfekte Voraussetzung für Bakterien. Leider kommt es immer wieder vor, dass Pferde in selten gemisteten und schmutzigen Ställen wohnen, wo natürlich viele Bakterien und Viren hausieren. Hinzu kommt der ammoniakhaltige Harn, welcher die Hufe der Pferde ebenfalls angreift. Eine schlechte Hufpflege, wozu natürlich eine seltene Reinigung der Hufe gehört, führen ebenfalls häufig zu dieser Erkrankung. Des Weiteren können zu wenig Bewegung, eine Huffehlstellung oder ein ungeeigneter Beschlag als Ursachen in Frage kommen.

Die Behandlung bei Strahlfäule

Ist das Pferd an Strahlfäule erkrank, so muss natürlich schnellstmöglich eine geeignete Behandlung erfolgen. Dafür muss der Tierarzt einen normalen und funktionsfähigen Huf herstellen. Die zerstörten Hornanteile vom Strahl werden abgeschnitten und der Huf gereinigt. Des Weiteren wird der Tierarzt betroffenen Haltern immer eine hygienische Haltung der Tiere nahelegen, denn für die Heilung ist dringend eine trockene und saubere Umgebung wichtig. So wird die Heilung durch die Bewegung auf trockenen Gründen und die Haltung und Ställen mit sauberer Einstreu gefördert und stark beschleunigt. Des Weiteren muss der Strahl nun jeden Tag gereinigt und desinfiziert werden, wozu der Tierarzt in der Regel eine spezielle Lösung verschreibt.

Lahmheit bei Pferden

Wenn ein Pferd lahmt, setzt es die Beine nicht richtig auf, was in der Regel daran liegt, dass das Tier Schmerzen hat. Der Bewegungsablauf ist also gestört. Das Gute an dieser Krankheit ist, dass Besitzer sie schnell erkennen. Aufgrund der Schmerzen versucht das Pferd nun, das betroffene Bein bestmöglich vom Gewicht zu entlasten und dieses auf die anderen Beine zu verlagern. Diese Krankheit wird auch als Hinken bezeichnet. Tierärzte unterscheiden bei der Lahmheit zwischen der Stützbein-Lahmheit und der Hangbein-Lahmheit. Beide Formen können ebenso zusammen auftreten. Während bei der Hangbein-Lahmheit die Vorführphase des Beins verändert ist und die Schrittlänge kürzer ausfällt, ist es bei der Stützbein-Lahmheit die Belastung, von der wir eben berichtet haben.

Die Ursachen für Lahmheit bei Pferden

Die Ursachen, welche eine Lahmheit verursachen können, sind sehr breit gefächert. Im Prinzip sind es jedoch Schmerzen, welche natürlich unterschiedliche Gründe haben können. So können es zum Beispiel Frakturen bzw. Knochenbrüche sein, Verstauchungen, Quetschungen oder anderen Verletzungen an der Sehne. Auch Entzündungen sind oft schuld an einer Lahmheit bei Pferden. Typische Krankheiten, welche mit einer Lahmheit einhergehen, sind Arthrose, Arthritis sowie Hufrehe. Auch Infektionen, Missbildungen sowie eine Überlastung oder eine Erkrankung des Kreislaufes sind möglich. Wie Sie sehen, ist die Liste der Ursachen also sehr lang.

Die Symptome bei einer Lahmheit

Wenn das Pferd an einer Lahmheit leidet, ist der Bewegungsablauf gestört. Das Tier belastet also nicht alle vier Beine gleichmäßig, sodass das Gewicht auf die gesunden Beine verlagert wird. Neben der Entlastung eines Beines, wie bei der Stützbein-Lahmheit, kann auch die Vorführung von dem Bein gestört sein, wo wir weder bei der Hangbein-Lahmheit angekommen sind. Es gibt sowohl die sehr ausgeprägten Krankheitsbilder als auch eine sehr leichte Lahmheit, welche nicht durchgängig vorhanden ist. Beim Tierarzt wird diese Krankheit in vier verschiedene Bereiche eingeteilt. Diese werden Grade der Lahmheit genannt.

  1. Der erste Grad bezeichnet eine undeutliche Lahmheit, welche nur dann sichtbar ist, wenn das Pferd trabt.
  2. Der zweite Grad der Lahmheit kann schon im Schritt erkannt werden.
  3. Der dritte Grad der Lahmheit ist sowohl im Schritt als auch im Trab deutlich sichtbar. Das Tier hebt nun seinen Kopf samt Hals bei den Schmerzen in den Vorderbeinen an.
  4. Bei dem vierten Grad der Lahmheit werden die Gliedmaße nicht belastet, sodass das Pferd stets versucht, das betroffene Bein komplett zu entlasten.

Die Diagnose Lahmheit

Damit eine Diagnose stattfinden kann, muss der Tierarzt das Pferd natürlich gründlich untersuchen. Wie bei den anderen Krankheiten auch, werden Sie nach Details gefragt, wonach eine typische Allgemeinuntersuchung des Pferdes stattfindet. Dazu gehört die Überprüfung der Pulsation an den Füßen. Handelt es sich nun um eine eventuelle Entzündung, so kann der Tierarzt diese durch einen verstärkten Puls erfühlen. Das Pferd wird zusätzlich sowohl im Stand als auch in der Bewegung beurteilt, wobei unterschiedliche Gangarten wichtig sind. Viele Tierärzte wollen das Pferd auch auf unterschiedlichen Böden sehen. Zusätzlich müssen die Gelenke angetastet werden. Außerdem kann es sein, dass der Tierarzt durch eine Huf-Untersuchungszange eine Schmerzreaktion hervorruft. Dieses fällt unter den Bereich der Provokationsproben, wodurch sich zum Beispiel auch eine leichte Lahmheit verstärken lässt, um die Ursachen besser finden zu können. Ziel einer solchen Untersuchung ist es natürlich, die genaue Stelle auszumachen, welche für die Lahmheit verantwortlich ist.

Die Behandlung bei einer Lahmheit

Die Lahmheit bei Pferden wird stets abhängig von der jeweiligen Ursache behandelt. Oft werden verschiedene Medikamente verabreicht, welche eine schmerzlindernde und entzündungshemmende Wirkung aufweisen, wie es zum Beispiel beim Kortison der Fall ist. Zusätzlich kann es sein, dass das Tier nun erstmal geschont werden muss oder spezielle Beschläge benötigt. Natürlich kann es auch sein, dass das Pferd eine Operation braucht, was natürlich bei Brüchen oft der Fall ist.

Atemwegserkrankungen bei Pferden

Der Atmungsapparat bei Pferden ist sehr hochleistungsfähig, sodass er auch empfindlich auf eine schlechte Luftqualität reagieren kann. So können auch Pferde an Atemwegserkrankungen leiden, wozu neben der Pferdegrippe auch die Bronchitis oder aber ansteckender Husten gehören können. All die aufgezählten Krankheiten gehören zu den sogenannten Infektionskrankheiten, welche mit Medikamenten zu behandeln sind. Des Weiteren gibt es bei den Atemwegserkrankungen bei Pferden auch allergische Reaktionen.

Symptome einer Atemwegserkrankung beim Pferd

Die Symptome werden oftmals nicht direkt am Anfang erkannt. Viele Pferde beginnen irgendwann mit dem Husten. Aber auch Nasenausfluss gehört dazu, welcher am Anfang oftmals durchsichtig ist und zu fortgeschrittener Krankheit leider auch eitrig sein kann. Viele Pferde sind nicht mehr so leistungsstark wie vorher. Zusätzlich könnend die Augen tränen und ihren Glanz verlieren und viele Pferde fressen nicht mehr so gerne wie zuvor.

Behandlung

Sobald ein Tier auch nur eines der Symptome zeigt, sollten Sie auf jeden Fall einen Tierarzt rufen. Wird zum Beispiel eine Bronchitis nicht behandelt, so kann es sein, dass das betroffene Pferd nun lebenslang mit einer chronischen Bronchitis zu kämpfen hat und dafür täglich Medikamente einnehmen muss, was auch sehr kostenintensiv wäre. Wichtig ist es nun, dass die Reizstoffe in der Luft so gering wie möglich gehalten werden. Außerdem muss für eine ausreichende Frischluftversorgung gesorgt sein. Im Übrigen ist es ratsam, in Zukunft die Heu- und Strohballen nicht mehr im Stall zu lagern, da diese natürlich stauben und die Atemwege der Pferde reizen. Sobald der Stall ausgemistet wird, sollten die Pferde draußen warten oder sich auf der Weide befinden, da auch hier Staub entsteht.

Unser Fazit

Natürlich gibt es noch viele weitere Krankheiten, welche in diesem Artikel nicht behandelt wurden. Sollten Sie sich mal nicht sicher sein, ob es Ihrem Tier auch wirklich gut geht, ist es immer wichtig und dringend notwendig, einen Tierarzt nachschauen zu lassen. Ganz nach dem Motto „Besser ein Mal zu viel als ein Mal zu wenig“ können Sie so dafür sorgen, dass es Ihrem Schützling an nichts fehlt. Eine Krankheit beim Pferd sollte also niemals auf die leichte Schulter genommen werden, denn alle Krankheiten können sich verschlimmern und somit dramatische Folgen haben.
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