Klein, weich und total niedlich – Zwergkaninchen begeistern mit einem tollen Charakter und einem süßen Aussehen. Wer Zwergkaninchen als Haustier hält, übernimmt jedoch eine große Verantwortung, welche auf keinen Fall unterschätzt werden darf. Damit es den Mümmelmännern gut geht und sie ein langes und glückliches Leben leben können, ist es wichtig, die Tiere möglichst artgerecht zu halten und dabei die Anforderungen und Bedürfnisse der Tiere zu erfüllen. Das ist nicht nur in Bezug auf das Zuhause sehr wichtig, denn Zwergkaninchen brauchen sehr viel Platz und fühlen sich in kleinen Käfigen nicht wohl. Auch auf die Einrichtung von der Kaninchenbehausung ist zu achten, denn sie benötigen nicht nur ausreichend Freilauf, sondern ebenfalls genügend Abwechslung mit einem Häuschen und eventuell weiteren Spielzeugen und Klettermöglichkeiten. Die Haltung mit Artgenossen und jede Menge Abwechslung dürfen natürlich ebenfalls nicht fehlen. Aber auch die Fütterung darf auf keinen Fall missachtet werden.
Zwergkaninchen gehören zu den Tieren, welche über den Tag verteilt immer mal wieder kleine Mengen an Futter zu sich nehmen. Aus diesem Grund ist es wichtig, den Tieren ein bestimmtes Futter immer mal zur Verfügung zu stellen, während wieder andere Nahrung durchgehend greifbar sein sollte. In diesem Artikel erklären wir Ihnen, welches Kaninchenfutter wie oft gereicht werden sollte, um den Tieren eine ausgewogene und ideale Ernährung zu bieten.
Inhaltsverzeichnis
Welches Futter sollte wie oft gegeben werden?
Zwergkaninchen benötigen unterschiedliche Nahrungsmittel, um stets gesund zu bleiben. Dabei ist es wichtig, den Tieren eine ausgewogene und gesunde Ernährung zu bieten, welche jedoch ebenfalls schön abwechslungsreich sein sollte.
Wasser
Wasser muss täglich neu und frisch hingestellt werden und kann sowohl in einem Schälchen, Napf oder in einer speziellen Trinkflasche gereicht werden. Wichtig ist es jedoch, darauf zu achten, dass die Flasche nicht tropft. An warmen Sommertagen sollten Sie tagsüber regelmäßig schauen, ob noch ausreichen Wasser für die Tiere zur Verfügung steht, da zu dieser Jahreszeit der Flüssigkeitsbedarf stark erhöht ist. Wundern Sie sich jedoch nicht, wenn Ihr Zwergkaninchen mal nicht so viel trinkt. Das ist völlig normal. In der freien Natur nehmen die Kaninchen die Flüssigkeit über den Tau oder die Flüssigkeit in den Pflanzen auf, sodass vor allem Zwergkaninchen, die mit Grünfutter gefüttert werden, nicht so viel Wasser trinken.
Heu
Heu ist besonders wichtig für die Zwergkaninchen und sollte durchgängig in großen Mengen zur Verfügung stehen. Wichtig ist es, das Heu jeden Tag frisch zu reichen, damit sich die Tiere stets das beste Heu heraussuchen können. So lassen gesunde Tiere nämlich das weniger gute Heu liegen. Das Heu, welches man darauffolgenden Tag noch vorhanden ist, sollte daher entsorgt werden, um den Kaninchen ausschließlich hochwertige Produkte anzubieten. Das Heu ist lebensnotwendig für die Tiere und dient der gesunden Verdauung, sollte jedoch nicht auf dem Boden liegen. Benutzen Sie daher am besten eine spezielle Heuraufe, welche Sie einfach in den Käfig hängen oder an die Seite stellen können. Dieses Futtermittel ist besonders reich an Vitaminen, Ballaststoffen, Nährstoffen und Mineralien, sodass Heu der wohl wichtigste Bestandteil der Zwergkaninchennahrung ist. Achten Sie jedoch darauf, ausschließlich qualitativ hochwertiges Heu zu füttern.
Grünfutter/Wiesengrün
Grünfutter sollte regelmäßig gefüttert werden. Allerdings ist es wichtig, zu Beginn langsam mit der Gewöhnung von frischem Grünfutter zu beginnen, da Tiere, die dieses Futter nicht gewöhnt sind, schnell mit Durchfall und Bauchschmerzen reagieren. Daher ist es ratsam, langsam zu beginnen und die Rationen nach und nach zu erhöhen, was auch dann zutrifft, wenn Ihre Tiere über einen längeren Zeitraum kein frisches Grünfutter kriegen konnten, wie es zum Beispiel im Winter der Fall ist. Sie können Ihre Kaninchen mit allen Dingen füttern, welche Sie auf einer Wildwiese finden. Besonders beliebt sind Löwenzahn sowie unterschiedliche Kräuter. Aber auch Gräser gehören auf den Tagesplan. Her können Sie ruhig zupacken und Ihre Tiere täglich mit frischem Grün verwöhnen. Wichtig ist es jedoch, dieses am besten frisch zu sammeln. Bei einer falschen Lagerung könnte das Futter schimmeln, was gesundheitlich schädlich wäre und zu Krankheiten führen kann. Wiesengrün ist besonders reich an Vitaminen und anderen lebenswichtigen Nährstoffen. Löwenzahn und Co. dürfen in Zukunft also täglich gereicht werden und schaden den Tieren auf keinen Fall. Am besten ist es, wenn Sie Ihren Kaninchen so viel geben, dass auch nach dem ersten Sturm noch etwas Futter übrig bleibt, an dem sich die Nager zu einem späteren Zeitpunkt bedienen können. Eine weitere besonders wichtige Eigenschaft liegt in der Tatsache, dass das Grünfutter reich an Flüssigkeit ist und somit den täglichen Flüssigkeitsbedarf der Tiere deckt.
Obst und Gemüse
Auch bei der Fütterung von Obst und Gemüse ist es wichtig, die Tiere langsam an diese neue Nahrung zu gewöhnen, denn auch hier droht Durchfall als Folge. Obst ist natürlich besonders begehrt bei den Tieren, was allerdings nicht bedeutet, dass es ebenso gesund ist. Obst enthält viel Zucker und Zucker ist auf Dauer und vor allem in großen Mengen schädlich für die Tiere. Zusätzlich reagieren Zwergkaninchen mit Durchfall auf zu viel Zucker, wo dran auch eine Gewöhnung an das Futter nichts ändert. Gegen ein leckeres Stück Apfel ist jedoch nichts einzuwenden. Dies sollte allerdings nicht täglich der Fall sein. Einmal die Woche, zum Beispiel am Sonntag als kleines Festmahl, reicht hier vollkommen aus.
Anders sieht es mit Gemüse aus. Möhren und Salate sind nicht nur reich an Vitaminen und anderen Nährstoffen, sie schmecken auch besonders gut und bringen eine tolle Abwechslung in den Speiseplan der Tiere. Besonders in den kalten Wintermonaten oder an nassen Herbsttagen ist Gemüse ideal, um das Wiesengrün zu ersetzen. Besonders gut geeignet ist das Blattgemüse, wie zum Beispiel die unterschiedlichen Sorten Salate. Knollgemüse hingegen sollte, wenn möglich, vermieden werden. Sobald sich die Zwergkaninchen an das Gemüse gewöhnt haben, kann dieses, wie auch das Wiesengrün, täglich gefüttert werden.
Äste
Äste sind bei Kaninchen sehr beliebt und sind wichtig, um die Zähne der Tiere auf der idealen Länge zu haltend. Das hat vor allem damit zu tun, dass die Zwergkaninchen zu den Tieren gehören, dessen Zähne durchgehend wachsen. Sind diese irgendwann zu lang, können die Kaninchen nicht mehr vernünftig fressen, sich verletzen und haben dabei starke Schmerzen. Aus diesem Grund ist es ratsam, den Tieren verschiedene getrocknete Äste durchgehend zur Verfügung zu stellen. Sollten Ihre Zwergkaninchen Grünfutter bereits ausreichend gewohnt sein, so ist ein Ast mit frischen Blättern eine gelungene Abwechslung, sollte jedoch nicht auf dem täglichen Speiseplan stehen und nur einmal die Woche gefüttert werden.
Trockenfutter
Trockenfutter zählt für viele Zwergkaninchenbesitzern zur täglichen Fütterung. Dabei handelt es sich jedoch um Nahrung, welche besonders fettreich ist. Außerdem führt die Fütterung oft zu einer bedarfsüberschreitenden Energieaufnahme, was wiederum dazu führt, dass Ihr Kaninchen schnell zu dick wird. Viele Kaninchen fressen das Trockenfutter nicht, weil sie Hunger haben, sondern aus Langeweile und selektieren sogar die besten und leckersten Sachen heraus, sodass das restliche Trockenfutter oftmals stehen bleibt. Sollte Ihr Kaninchen jeden Tag ausreichend Grünfutter, Äste und Heu bekommen, so ist eine Fütterung von dem Trockenfutter in der Regel nicht notwendig und sollte höchstens einmal am Tag in kleinen Mengen gefüttert werden. Diese Dosis kann im Winter erhöht werden. Leider entsprechen die einzelnen Inhaltsstoffe der verschiedenen Futtersorten nur sehr selten den eigentlichen natürlichen Bedürfnissen der Kaninchen, sondern werden mit Farbstoffen und Co. angereichert und enthalten Zusatzstoffe, welche von den Tieren in der freien Natur nicht gefressen werden.
Leckereien
Jedes Tier liebt es, zwischendurch mit kleinen Leckereien verwöhnt zu werden und natürlich möchte jeder Tierhalter seinem Liebling mal etwas Tolles bieten. Joghurtdrops und Co. sollten jedoch, wenn möglich, gar nicht gefüttert werden. Diese enthalten nur wenige Nährwerte und kaum Vitamine, weisen dafür allerdings einen hohen Fett- und Energiegehalt auf, was wieder zur Verfettung der Tiere führen kann.
Futterart | Eigenschaften und Häufigkeit der Fütterung |
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Wasser |
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Heu |
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Grünfutter bzw. Wiesengrün |
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Gemüse |
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Obst | nur selten reichen
enthält viel Zucker welcher von den Tieren nicht vertragen wird mal ein Stück Apfel ist nicht schlimm Kaninchen reagieren häufig mit Durchfall |
Trockenfutter |
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Leckerlis |
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Fazit
Wie bei anderen Tieren auch ist es bei Zwergkaninchen ebenso wichtig, die individuellen Bedürfnisse der Tiere zu beachten und die Nahrung anzupassen. Da Kaninchen in der freien Wildnis normalerweise ausschließlich Wurzeln, Äste sowie Grünfutter zu sich nehmen, ist es kein Problem, die Ernährung darauf aufzubauen, sodass auf das industriell hergestellte Futter, zumindest zum größten Teil, verzichtet werden kann. Auch die Menge an Grünfutter kann ganz dem Hunger der Tiere angepasst werden, denn hier sind, solange sich die Tiere an das Futter gewöhnt haben, keinerlei Nachteile zu befürchten.
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