Zahnfleischentzündungen bei Katzen

Zahnfleischentzündung bei KatzenMit dem Einzug einer oder mehrerer Katzen kommen viele neuen Aufgaben auf den Besitzer zu. Das bedeutet jedoch noch lange nicht, dass es mit hochwertigem Futter, unterschiedlichen Möbelstücken für Katzen sowie Spielzeug und reichlich Schmusestunden getan ist.

Katzen können auch krank werden. Genau dann ist es sehr wichtig, diese Krankheiten ernst zu nehmen. Leider werden aber viele Krankheiten von den Besitzern mit einem „achtes wird schon wieder“ abgetan oder aber erst gar nicht bemerkt. Die Zahnfleischentzündungen bei Katzen gehören genau zu diesen Krankheiten, welche jedoch alles andere als ungefährlich für die Tiere sind.

Dieser Artikel berichtet von den Zahnfleischentzündungen bei Katzen, welche schnell chronisch werden, zeigt auf, welche Alarmzeichen zu beachten sind und wie die eventuelle Behandlung bei chronischen Krankheiten aus diesem Bereich aussehen kann.

Die ersten Anzeichen

Bei einer Zahnfleischentzündung besteht die Gefahr darin, dass man vielen Katzen von außen leider nicht ansieht, dass sie unter dieser Krankheit leiden. Viele Besitzer kommen außerdem es gar nicht auf die Idee, die Katze zu packen, um ihr anschließend in den Mund zugucken.

Davon abgesehen lassen es sich auch viele Tiere erst gar nicht gefallen. Jedoch ist es wichtig, denn Zahnfleischentzündungen können unbehandelt sehr gefährlich für die Tiere werden. Zahnbeläge sind zum Beispiel ein erstes Alarmzeichen, welches auf gar keinen Fall unbeachtet bleiben sollte. Sollte dieses nicht passieren, so kann sich eine Parodontitis entwickeln, bei welcher das Zahnfleischgewebe zerstört werden würde.

Des Weiteren kann es natürlich auch passieren, dass die Entzündung bis hin zu den Zahnfächern von den Kieferknochen gelangt, was ebenfalls dazu führen würde, dass diese zerstört werden können. Die Zähne verlieren den Halt im Kieferknochen und können anschließend ausfallen. Ist das Zahnfleisch erst einmal zerstört, kann es leider auch nicht mehr heilen, da es vom Körper nicht mehr aufgebaut werden kann.

Neben den Zahnbelägen gibt es natürlich noch andere Symptome, welche zu einer Zahnfleischentzündung bei Katzen führen können. Dazu gehören zum Beispiel Verletzungen sowie Virusinfektionen, wozu Glukose oder aber der Katzenschnupfen gehören.

Zusätzlich kann beobachtet werden, dass Katzen aufgrund der Schmerzen weniger fressen. Während der Liebling in der Vergangenheit vielleicht noch gerne zugelangt hat und kaum genug kriegen konnte, macht das Fressen nun keinen Spaß mehr, da es ihnen oft unangenehm ist oder richtig weh tut. Einige Katzen lassen das Futter sogar fallen, sobald dieses mit der Schmerzen vernichten Stelle in Berührung kommt. Die geringere Nahrungsaufnahme führt nun natürlich auch zu einem Gewichtsverlust der Katze, was auf Dauer natürlich ebenfalls sehr gefährlich werden kann.

Symptome in der Übersicht:

  • Katze frisst weniger
  • Die Tiere verlieren Gewicht durch geringe Nahrungsaufnahme
  • Katze hat Schmerzen
  • Zahnfleisch ist leicht gerötet
  • Zahnbelag ist zu erkennen
  • Katzen kauen, ohne was im Maul zu haben
  • Katzen „wischen“ sich ständig am Maul rum
  • Schwellungen am Zahnfleisch
  • Zahnstein

Wie kommt es zur chronischen Zahnfleischentzündung?

Des Weiteren können auch die sogenannten Autoimmunerkrankungen zu chronischen Zahnfleischentzündungen führen. Zu guter Letzt spielt auch noch die genetische Veranlagung eine wichtige Rolle. Das bedeutet also, dass die chronischen Zahnfleischentzündungen bei Katzen auch von den Elterntieren vererbt werden können.

Bakterielle Beläge auf den Zähnen sind die häufigste Ursache von diesen Krankheiten. Solche Beläge entstehen dann, wenn auf den Zähnen Nahrungsreste zurückbleiben. Diese stellen für die unterschiedlichen Bakterien eine perfekte Ernährung dar, sodass diese sich schneller explosionsartig vermehren. Einige von diesen Bakterien bilden dabei unterschiedliche Giftstoffe, welche nun das Zahnfleisch angreifen. Die Folge daraus sind nun natürlich Entzündungen am Zahnfleisch der Katze, welche in dem Frühstadium der sogenannten Gingivitis an einem dunkelroten Saum von dem oberen Rand des Zahnfleisches zu erkennen ist. Des Weiteren können diese Bakterien mitsamt ihrem Gift auch in die Blutbahn gelangen und somit auch zu den lebenswichtigen Organen der Tiere. Herz, Nieren oder sogar die Leber können angegriffen werden und sich Entzündungen, was schnell lebensgefährlich für die Tiere werden könnte. Noch viele Gründe mehr, um Zahnfleischentzündungen der Katzen direkt beim Tierarzt abzuklären.

Die unterschiedlichen Krankheitsvarianten

Ws gibt neben den ganz typischen Ursachen auch noch zwei sehr häufige Erkrankungen, welche für die Entstehung von einer Zahnfleischentzündung bei der Katze führen können. Zum einen gibt es die Krankheit FORL (Feline odontoklastische resorptive Läsionen) und dann noch die bereits erwähnte chronische Gingivitis-Stomatitis. Wir werden im Folgenden beide Krankheiten erläutern:

FORL (Feline odontoklastische resorptive Läsionen)

Die Bezeichnung FORL kommt aus dem Englischen und bezeichnet eine typische Katzenkrankheit, bei welcher die Körperzellen, die sogenannten Odontoklasten, einen aktiven Abbau von der Zahnsubstanz bis zu tiefen Läsionen sowie unterschiedliche Schäden am Zahn verursachen. Schon die Vorfahren unserer Hauskatze litten ebenfalls an dieser Krankheit, dessen Ursache auch heute noch nicht komplett geklärt werden konnte.

Diese Krankheit beginnt bei dem Zerstörungsprozess vom Zahn. Beginnend bei der Oberfläche vom Zahnfleisch breitet dieser sich über die Oberfläche von der Wurzel aus und gelangt nun auf die Zahnkronen. So sind die Zahnkronen also auch erst im fortgeschrittenen Stadium dieser Krankheit mit betroffen.

Untersuchungen zeigen, dass bis zu 70 % der Katzen, welche bei dem Tierarzt zur Zahnsteinentfernung angemeldet sind, mindestens an einem Zahn Anzeichen für diese Krankheit aufzeigen. Die Wahrscheinlichkeit, dass Katzen an FORL erkranken, steigt mit dem Alter der Tiere. Besonders häufig betroffen sind die Backenzähne.

Das Typische an der Krankheit ist die Tatsache, dass die unterschiedlichen Schäden an den Zahnwurzeln am Anfang so klein sind, dass sie auf den Röntgenbildern nicht zu erkennen sind. Des Weiteren zeigen die Tiere zu diesem Zeitpunkt auch noch keinerlei Beschwerden, denn erst dann, wenn die Schäden auf die Zahnkrone oder aber die Wurzelhöhle treffen, können Schmerzen entstehen. So kann es schnell passieren, dass die Tiere das Futter fallen lassen, sobald Sie mit den Defekten in Berührung kommen. Zusätzlich kann hier auch beobachtet werden, dass einige Tiere nicht mehr gerne fressen und schnell an Gewicht verlieren.
Zahnpflege bei Katzen

Die Behandlungsmöglichkeiten

Aufgrund der Tatsache, dass der komplette Zahn von dieser Erkrankung heimgesucht wird, sind sich die Ärzte mittlerweile einig, dass dieser spätestens bei den sichtbaren Schäden an der Zahnkronen gezogen werden sollte. Während man damals versuchte, die kleinen Löcher am Zahnhals zu füllen, weiß man heute, dass dieser Prozess trotzdem ungehindert fortschreitet. Da man noch immer nicht weiß, wie diese Krankheit wirklich entsteht, gibt es leider noch keinerlei vorbeugende Maßnahmen.

Chronische Gingivitis-Stomalitis

Bei der chronischen Gingivitis-Stomalitis handelt es sich, wie der Name bereits vermuten lässt, um eine Entzündung von dem Zahnfleisch sowie der Mundschleimhaut, welche jedoch chronisch und somit dauerhaft sind. Dieses Krankheitsbildes sehr breit gefächert und reicht von einer Entzündung, welche ausschließlich auf dem Zahnfleischrand beschränkt ist bis hin zu sehr aggressiven Formen. Diese können sich in der gesamten Maulhöhle ausbreiten und ebenfalls die Zunge und den Rachenraum beinhalten, was natürlich zu schweren Schluckbeschwerden bei Katzen führt. Bei jungen Katzen hingegen gibt es noch eine besondere Form dieser Krankheit, bei welcher die Zahnkronen mit Enzyms Gewebe überwuchert werden.

Leider verschlechtert sich der Zustand der betroffenen Katze im Verlauf der Krankheit immer mehr. Oftmals lässt das Fressverhalten nach, was bis hin zur vollständigen Verweigerung von der Nahrung gehen kann. Des Weiteren tritt bei betroffen Katzen oftmals ein vermehrter Speichelfluss in Verbindung mit einem unangenehmen Geruch aus der Mundhöhle auf.

Aufgrund von Untersuchungen sind sich die Ärzte mittlerweile sicher, dass es mehrere Faktoren gibt, welche für diese Krankheit mitverantwortlich sein können. So lassen sich bei erkrankten Tieren mithilfe von einem Abstrich in der Maulhöhle oftmals bestimmte Viren nachweisen, welche oftmals als Krankheitsursache einhergehen. Diese Viren können leider die Krankheiten auch bei gesunden Tieren verbreiten.

Des Weiteren nehmen Experten an, dass auch lokal immunologische Prozesse eine wichtige Rolle spielen, sodass man eher von einer Autoimmunerkrankung ausgeht. Das bedeutet erneut, dass es sich dabei um eine Krankheit handelt, bei der das körpereigene Gewebe angegriffen wird. Es gibt jedoch auch andere Krankheiten, welche der chronischen Gingivitis-Stomalitis sehr nahe kommen. Aus diesem Grund ist immer sehr wichtig, dass eine Blutuntersuchung als Krankheitsfindung durchgeführt wird.

Die Behandlungsmöglichkeiten

Zu Anfang werden die betroffenen Katzen oftmals mit Antibiotika sowie mit unterschiedlichen entzündungshemmenden Medikamenten versorgt, welche in der Regel auch Cortison beinhalten. Auch wenn diese Medikamente zu Anfang helfen, kommen die Symptome nach dem Absetzen der Medikamente leider immer wieder.

Aufgrund der Nebenwirkungen, welche bei einer Dauerbehandlung eintreten können, raten Experten jedoch von einer jahrelangen Medikamentengabe ab. Noch heute forschen Experten an neuen Medikamenten, welche zum Teil auf großen Anklang stoßen. Neben der Gabe von Medikamenten sollten auch bei dieser Krankheit Zähne gezogen werden, sodass sehr gute vor allem mit dem Ziehen von den Backenzähnen sehr gute Ergebnisse erreicht werden konnten.

Bei den Tierbesitzern sind jedoch die meisten am Anfang nicht für das Ziehen der Zähne bereit, sodass viele der Meinung sind, dass Katzen dann Probleme mit der Futteraufnahme haben. Das ist allerdings eine falsche Schlussfolgerung, den selbst ohne Backenzähne können Katzen hervorragend Nahrung aufnehmen. Nicht nur das Nassfutter, sondern ebenfalls das Trockenfutter.

Zähneputzen bei Katzen?


    Wenn das Gebiss der Katze saniert werden muss, muss dieses in der Regel darauf vorbereitet werden. Dazu sind antibiotische Behandlungen notwendig. Zusätzlich können aber auch unterschiedliche Gels, welche auf das Zahnfleisch aufgetragen werden, dabei helfen, die Schwellung etwas abschwellen zu lassen.

    Selbst verständlich sind unterschiedliche Mittel, die von uns Menschen benutzt werden, nicht für die Katze geeignet und sollten daher auf gar keinen Fall genutzt werden, um die Mundhygiene der Tiere zu unterstützen. Die Behandlungen dauern in der Regel ca. eine Woche, sodass die Gebisssanierung anschließend unter Narkose von dem Tierarzt vorgenommen werden kann. Bei solchen Behandlungen kann es natürlich immer mal wieder sein, dass Zahnfleischtaschen oder aber lose Zähne entfernt werden müssen. Manchmal können diese sogar bei Voruntersuchungen nicht unbedingt entdeckt werden, da Katzen diese Untersuchungen nur bedingt über sich ergehen lassen.

    Die Nachbehandlungen von solchen Zahnsanierungen bestehen vor allem in der Mundhygiene. Viele Experten sind der Meinung, dass das Zähneputzen auch bei Katzen helfen kann. Allerdings ist es oft sehr schwer, wenn man diese Prozedur das erste Mal durchführt, wenn die Katze bereits erwachsen ist. Aus diesem Grunde entscheiden sich immer mehr Katzenhalter dazu, mit dem Zähneputzen bereits bei den kleinen Katzen zu beginnen, um die Zähne von Anfang an schön gesund zu halten.

    Wichtig ist es natürlich, dass man das nur dann macht, wenn keine Entzündung vorhanden ist. Auch zahnfreundliches Futter sowie zahnfreundliche Leckereien helfen dabei, die Zähne schön sauber zuhalten, sodass ich es gar keine Ablagerungen absetzen können. Bei anderen Katzen hingegen kann eine dauerhafte medizinische Behandlung leider nicht mehr abgestellt werden.

    Welche Medikamente dabei zum Einsatz kommen, ist natürlich von Fall zu Fall völlig unterschiedlich und auch von dem Tierarzt abhängig. So sind auch die Kosten, welche nun auf die Besitzer zukommen, sehr verschieden, jedoch meistens nicht gering.

    Des Weiteren ist es wichtig, dass die Tiere ausreichend immunisiert werden. Zusätzlich ist es wichtig, regelmäßige Gebisskontrollen beim Tierarzt durchführen zu lassen, denn bei einer Veranlagung zu Zahnfleischproblemen oder aber der Bildung von Zahnstein hilft nur die regelmäßige Zahnreinigung durch einen Profi.

    Foto: PRESSLAB / Shutterstock.com

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