So putzt man ein Pferd richtig

Pferde Putzen AnleitungSie wissen wie man ein Pferd sauber bekommt. Aber wissen Sie auch, was man dabei von den Pferden lernen kann und wofür das Putzen noch gut ist? Möglicherweise sind Sie überrascht, was man alles damit erreichen kann.

Das Putzen vor dem Reiten

Beim Putzen entfernen wir Schmutz, Sand, abgestorbene Haare und Hautschuppen aus dem Fell des Pferdes. Wir kratzen Einstreu, Mist und Steinchen aus seinen Hufen und befreien Schweif und Mähne von Stroh und verfilzten Haaren. Der wichtigste Grund warum wir ein Pferd putzen ist das Reiten. Denn dort wo Sattel und Gurt sowie Trense liegen muss das Fell sauber sein. Sonst könnte es passieren, dass die Ausrüstung scheuert und dem Pferd weh tut. Deshalb ist es wichtig, die Sattel- und Gurtlage besonders gründlich zu putzen.

Vielfältiger Nutzen

Warum wir nicht nur diese Stellen, sondern das ganze Pferd säubern hat aber noch andere Gründe: Beim Putzen können wir feststellen, ob das Pferd irgendwo Verspannungen, Stiche oder Wunden hat. Wir können über den Massageeffekt die Muskulatur des Pferdes auf Reiten vorbereiten und wir stellen eine Bindung zum Pferd her. Denn ein gut ausgeführtes Putzen genießt eigentlich jedes Pferd.

Das braucht man – so geht’s

Sattel- und Gurtlage richtig putzenUm den Schmutz aufzulockern nehmen wir einen Striegel. Dieser ist aus Metall oder Kunststoff und wird in kreisenden Bewegungen mit leichtem Druck über das Fell geführt. An den bemuskelten Stellen an Hals, Rücken und Kruppe darf man fester massieren – so fest wie das Pferd es gerne möchte. Viele Pferde genießen hier ein langsames Kreisen am meisten. Bei sehr stark verkrusteter Verschmutzung kann ein so genannter Federstriegel gute Dienste leisten. Er wird in langen Strichen über das Fell gezogen. Als nächstes kommt die Kardätsche zu Einsatz – die Bürste. Mit ihr holt man den gelösten Staub aus dem Fell. Dafür streicht man mit etwas Druck in Wuchsrichtung der Haare. Nach zwei bis vier Zügen streift man mit raschen Bewegungen die Haare der Kardätsche am Striegel ab. Dadurch wird sie wieder sauber. Den Striegel klopft man danach auf dem Boden aus.

    Was wir von den Pferden lernen können

    Pferde betreiben keine Fellpflege an sich selbst, wie Katzen, die sich abschlecken. Aber sie massieren sich gegenseitig mit den Lippen und den Zähnen – vor allem an Hals, Widerrist, Rücken und Kruppe. Man hat herausgefunden, dass diese gegenseitigen Fellpflege einen beruhigenden Effekt hat und eine Bindung unter den Pferden aufbaut. Man kann beobachten, dass sie dabei mal sanften, mal recht starken Druck einsetzen. Das gekraulte Pferd zeigt durch Vor- oder Zurückbewegen dem Partner an, wo es bearbeitet werden möchte.

    Das Pferd zeigt uns, wie gut wir putzen

    Deswegen heißt es auch für uns Menschen – genau hinschauen, wie das Pferd aufs Putzen reagiert: Döst es mit halbgeschlossenen Augen oder senkt den Hals machen wir alles richtig; schlägt es hingegen mit dem Schweif, geht zur Seite, zuckt unter der Berührung weg, legt die Ohren zurück oder schnappt sogar machen wir etwas falsch. Vielleicht sind wir zu grob oder zu schnell mit unseren Putzmaßnahmen, vielleicht tut ihm auch etwas weh.

    Bildquelle: © Anastasija Popova – shutterstock.com