Die passende Terrariumeinrichtung für Bartagame

Bartagame im TerrariumSchaut man sich in der Haustierhaltung der Reptilien um, so stößt man schnell auf die aus der Wüste stammenden Bartagame. Diese niedlichen Tiere werden immer beliebter, was kein Wunder ist. Sie sehen nicht nur wunderschön und atemberaubend aus, sondern bieten den Besitzern auch viele spannende Stunden. Ob beim Jagen ihrer Beute oder beim Klettern, diese Wüstentiere machen ihrer Eigenschaft als Jäger alle Ehre, was dazu führt, dass die Faszination bereits viele Fans in den Bann gezogen hat. Neben der passenden Ernährung, die aus pflanzlichem und lebendem Futter bestehen sollte, spielt die Unterkunft der Tiere natürlich ebenfalls eine enorm wichtige Rolle. Neben der Auswahl des Terrariums muss dieses auch eingerichtet werden, um die Bartagame möglichst artgerecht und naturnah zu halten. Auf was bei der Einrichtung und der Wahl des richtigen Terrariums geachtet werden sollte, erfahren Sie in diesem Artikel.

Die richtige Terrariumgröße für Bartagame

Es gibt insgesamt acht verschiedene Arten Bartagame, welche alle verschiedene Körpergrößen erreichen können. Am meisten als Haustiere gehalten werden jedoch die Zwergbartagame sowie die Streifenköpfige Bartagame.

Wichtig ist es beim Kauf eines Terrariums nun, dass Sie die Mindestgröße beachten, wobei natürlich größere Becken nie ein Problem sind, sondern den Tieren noch mehr Möglichkeiten und Wohlbefinden bieten. Größer ist also immer gut und bietet Ihnen in Sachen Einrichtung zusätzlich noch weitere und mehr Möglichkeiten als bei kleinen Modellen. Zusätzlich muss beachtet werden, ob die Tiere alleine oder zu zweit bzw. in Gruppen gehalten werden. Bei der Einzelhaltung von Zwergbartagamen liegt die Mindestgröße bei 120x60x60cm (LxBxH) und bei den Streifenköpfigen Bartagamen bei mindestens 150x80x80 cm (LxBxH). Möchte man eitere Tiere halten, so müssen immer mindestens 15 Prozent on der Grundfläche der angegebenen Mindestgröße hinzugenommen werden. Das würde bei zwei Zwergbartagamen mindestens 150x90x69 cm ausmachen und bei den Streifenköpfigen Bartagamen mindestens 180x100x80 cm.

Neben der Größe, die zu beachten gilt, gibt es die verschiedenen Terrarien ebenfalls aus unterschiedlichen Materialien. So können Sie in der Regel zwischen einem Holzterrarium und zwischen einem Glasterrarium wählen. Holzmodelle haben den Vorteil, dass das Holz zusätzlich dämmt und somit weniger Wärme verloren geht, womit Sie natürlich Strom sparen.

Für eine optimale Belüftung sollte schon beim Kauf des Terrariums gesorgt sein. So ist darauf zu achten, dass es Belüftungsöffnungen gibt, durch die die Tiere natürlich nicht fliehen können. Meistens befinden sich diese an den Seiten oder im Deckel des Terrariums. Sie sorgen dafür, dass die Luftzirkulation im Terrarium stimmt und die Süßen immer ordentlich mit frischem Sauerstoff versorgt werden.

Die benötigte Technik

Die Technik spielt für die Gesundheit und das Wohlbefinden der Tiere eine enorm wichtige Rolle und sollte daher nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Doch was wird hier genau benötigt? Das erfahren Sie im Folgenden detailliert:

  • Grundbeleuchtung
  • Wärmelampen
  • UV-Licht
  • Thermometer
  • Hygrometer
  • Thermostat
  • Bodengrund
  • Seiten- und Rückwände
  • Trinknapf
  • Dekoration und Pflanzen

Die Grundbeleuchtung in Ihrem Terrarium

Die Grundbeleuchtung spielt die wichtigste Rolle, denn bei den Wüstentieren handelt es sich um besonders lichtliebende Reptilien. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass Sie niemals an der Beleuchtung im Terrarium sparen. Die optimale Lichtausbeute erhalten sie unter anderem durch Metalldampflampen. Zusätzlich bieten diese auch ein besonders natürliches Licht. Je nachdem, welche Größe Ihr Terrarium nun hat, können Sie entweder mit einer 150W Lampe oder mit mehreren 75W Lampen arbeiten. Entscheiden Sie sich hier bitte nur für hochwertige Qualitätslampen, welche speziell für den Einsatz in einem solchen Terrarium angefertigt wurden.

Die Wärmespotlampen


    Wärmespotlampen sollten ebenfalls mit eingebaut werden. Diese erzeugen eine wohlige Wärme, auf die die Tiere aufgrund ihrer eigentlichen Herkunft angewiesen sind. Hier gibt es zum Beispiel Reflektorlampen oder sogenannte Halogen-Spots. Beide Modelle lassen sich zusätzlich mit einem Dimmer verbinden, sodass Sie selbst noch mal Feinjustierungen vornehmen können. Diese Lampen gibt es zusätzlich mit verschiedenen Wattstärken.

    Wichtig ist es nun, dass diese Wärmespots möglichst hoch angebracht werden, damit die Tiere nicht herankommen und sich eventuell verletzen können. Des Weiteren ist es wichtig, dass diese sich eventuell mit einer Zeitschaltuhr oder einem Thermostat verbinden lassen, sodass Sie die Temperatur in der Nacht herabsenken lassen können, ohne jedes Mal selbst die Einstellungen vornehmen zu müssen.

    Das UV-Licht

    UV-Licht ist ebenfalls sehr wichtig und sollte mit im Terrarium der Bartagame eingebaut werden. Dieses Licht wird von den Reptilien zur Vitamin D3-Produktion benötigt und spielt somit für die Gesundheit eine besonders wichtige Rolle. Sollte ein Vitamin D3 Mangel bestehen, so kann es zu weichen Knochen und zu Kalziummangel kommen. Auch hier gibt es wieder unterschiedliche Möglichkeiten, für die Sie sich entscheiden könnten.

    So gibt es zum Beispiel sehr starke Strahler, welche jedoch nicht den ganzen Tag an sein dürfen. Diese haben ca. 300 Watt. Am Anfang sollte man mit fünf Minuten am Tag beginnen und kann dieses nach und nach bis zu 40 Minuten weiter ausbauen. Wichtig ist es bei den starken Strahlern, einen Mindestabstand von einem Meter zum Tier einzuhalten. Des Weiteren gibt es die Möglichkeit, einen normalen Sportstrahler einzubauen, welchen Sie zum Beispiel ebenfalls als Wärmespot verwenden könnten. Dieser kann jedoch die ganze Zeit laufen und ist nicht so gefährlich wie die anderen Produkte.

    Hochwertige Thermometer

    Ein Thermometer ist ebenfalls nicht aus dem Bartagamenzuhause wehzudenken. Da die Tiere sehr auf die ideale Temperatur im Becken angewiesen sind, muss diese durchgehend überprüft werden, um so im Notfall einschreiten zu können. Dabei ist es wichtig, darauf zu achten, dass man ein hochwertiges Thermometer verwendet, auf das man sich rund um die Uhr verlassen kann. Wenn die Möglichkeit besteht, sollten Sie zu einem Modell greifen, welches zwei voneinander getrennte Temperaturfühler aufweist. Es ist also dringend notwendig, wirklich in beiden Bereichen die Temperatur zu wissen, damit sich die Tiere rundum wohlfühlen und gesund bleiben können.

    Mit einem solchen speziellen Thermometer ist es kein Problem, die Temperatur direkt an zwei unterschiedlichen Orten im Terrarium zu messen. Es empfiehlt sich, einen der Fühler am wärmsten und einen am kältesten Ort anzubringen. Für den wärmsten Ort wäre natürlich der Sonnenplatz der Tiere zu wählen. Alternativ ist es ebenso kein Problem, zwei Thermometer im Terrarium anzubringen, was ebenfalls den gleichen Effekt hätte.

    Das Hygrometer

    Die Luftfeuchtigkeit ist ebenfalls ein wichtiger Bestandteil bei der Haltung der Bartagame. Diese sollte am Tag zwischen 30 und 40 Prozent liegen und in der Nacht zwischen 60 und 80 Prozent. Um sicher zu gehen, wo die Werte liegen, müssen diese mit einem Hydrometer erfasst und gemessen werden. Es gibt ebenfalls Kombinationsgeräte, mit denen sowohl die Luftfeuchtigkeit als auch die Temperatur gemessen werden können.

    Das Thermostat

    Neben der Überwachung der Werte ist es auch wichtig, diese zu erreichen und konstant im optimalen Bereich zu halten. Dafür ist das Thermostat zuständig. Dieses sorgt also für die ideale Wärme in Ihrem Terrarium. Wichtig beim Kauf von einem solchen Produkt ist es, darauf zu achten, dass es die Temperaturen unterschiedlich nach der Tageszeit regulieren kann.

    Durch die Nachtabsekung ist es möglich, den Temperaturen in der freien Natur besonders nahe zu kommen, was für das Wohlbefinden Ihrer Bartagame eine sehr entscheidende Rolle spielt. Während am Abend die Temperatur heruntergefahren wird, sorgt das Thermostat am Morgen dann dafür, dass diese wieder steigt. Am besten ist ein Modell, welches im Stande dazu ist, zwei unterschiedliche Heizquellen zu steuern. So können Sie innerhalb des Terrariums ein Temperaturgefälle ermöglichen, sodass es kühlere und wärmere Bereiche gibt.

    Der Bodenbelag

    Bodenbelag für BartagameAuch der Bodenbelag spielt für das Wohlbefinden der Tiere eine sehr wichtige Rolle. Ein Gemisch aus Sand und Lehm ist die ideale Variante für die Wüstentiere. Dieses Gemisch können Sie entweder selber herstellen oder aber in einigen Onlineshops sowie Fachgeschäften kaufen. Der Bodengrund sollte den Boden Ihres Terrariums in einer Höhe von ca. 10 cm bedecken. An einigen Ecken im Terrarium sollten Sie einige Erhöhungen einbauen, sodass Ihre Tiere die Möglichkeit haben, Ihren Grabinstinkt auszuleben.

    Der Lehmanteil im Sand-Lehm—Gemisch sollte zwischen 10 und 25 Prozent liegen. Reiner Sand hingegen ist sehr ungeeignet, da die Tiere darin einsinken würden. Zusätzlich bringt ein solcher Boden noch viele weitere Möglichkeiten für Sie als Halter mit sich. So ist es möglich, ihn mit etwas Wasser zu besprühen, sodass er sich in steinähnliche Platten verwendet. Der Bodengrund selbst sollte täglich gesäubert werden. Das bedeutet im Genauen, dass Sie Kot und Urin täglich entfernen sollten. Ab und an sollte dann der komplette Bodengrund ausgewechselt werden.

    Die Seiten- und Rückwände

    Bartagame legen einen großen Wert auf längere Laufstrecken. Das führt natürlich dazu, dass Sie in Sachen Einrichtung etwas eingeschränkt werden. Würden Sie nun das Terrarium vollstellen, so würden Ihre Tiere nicht mehr ausreichend Platz zum Laufen haben. Die Gestaltung selbst können Sie nun jedoch durch Rück- und Seitenwände durchführen, welche es aus vielen verschiedenen Materialien, wie zum Beispiel Kork, gibt. Diese werden jedoch nicht von außen, sondern von innen angebracht. So können Sie die Wände so bauen, dass Ihre Bartagame zusätzliche Versteckmöglichkeiten oder Aussichtsplattformen zur Verfügung gestellt bekommen.
    Terraristik Shop für Bartagame

    Dekoration und Pflanzen

    Bei der Einrichtung zählen neben Ihrem eigenen und individuellen Geschmack natürlich auch die Bedürfnisse der Tiere. Bei Bartagamen handelt es sich um sogenannte Lauerjäger, was bedeutet, dass sie sich erst verstecken und die Beute beobachten und dann in einem geeigneten Moment zuschlagen.

    Zum Verstecken sind vor allem kleinere Höhlen hervorragend geeignet. Aber auch Baumrinden oder Korkröhren lassen sich sowohl am Boden als auch an den Wänden anbringen. Auch Erhöhungen sind wichtig, die dazu genutzt werden können, um die Beute von oben herab zu beobachten. Des Weiteren sollten Sie Wurzeln und Äste nicht vergessen. Diese ermöglichen es Ihren Tieren, sich wie ein Räuber zu verhalten und blitzschnell zuzuschlagen. So kommt auch das Klettern nicht zu kurz. Für die Sonnenstunden im Wärmebereich sollten Steine verwendet werden. Diese heizen sich zusätzlich auf und dienen dazu, dass sich Ihre Bartagame sonnen und wohlfühlen können.

    Echte Pflanzen hingegen sollten Sie nur sparsam einsetzen und diese am besten im Topf ins Terrarium stellen. So können Sie die Tatsache umgehen, dass vom Pflanzen bzw. der Feuchtigkeit der Pflanzen der Bodengrund aufweichen würde. Auch die Schimmelbildung am Boden wird so umgangen. Während viele Batagamenhalter auch natürliche Pflanzen schwören, gibt es mittlerweile jedoch auch naturnahe künstliche Pflanzen, welche von den Echten kaum zu unterscheiden sind.

    Trinkschale bzw. Bademöglichkeit


      Wasserschale bei BartagameNatürlich trinken Bartagame auch mal etwas, sodass Sie dafür sorgen sollten, dass die niedlichen Reptilien immer frisches Wasser zur Verfügung haben. Das bietet sich am besten in einer großen und flachen Schale an. Diese kann zeitgleich dazu genutzt werden, um ab und zu ein Bad zu nehmen, denn einige Tiere lieben das kühle Nass und werden in Zukunft bestimmt das eine oder andere Mal in der Schale gesichtet.

      Fazit

      Zieht man ein Fazit, so wird schnell klar, dass die Haltung der Bartagame gar nicht so einfach ist, wie viele Interessenten zu Anfang meinen mögen. Hier kommt es nicht nur auf eine hochwertige und abwechslungsreiche Ernährung an, welche sich an den natürlichen Bedürfnissen der Tiere orientiert. Auch die Einrichtung von dem Terrarium muss natürlich gut durchdacht sein und so ausgewählt werden, dass es den lieben Tieren an nichts mangelt. Nur wenn Einrichtung und Technik im perfekten Zusammenspiel mit einer artgerechten Nahrung funktionieren, können sich Ihre Bartagame wohlfühlen und ein gesundes und aufregendes Leben bei Ihnen führen.

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