Krankheiten bei Schlangen

Krankheiten bei schlangenSchlangen, welche Art auch immer, sind wunderschöne und spannende Tiere. Das Zuschauen alleine bringt den Schlangenfans jede Menge Freude und viele Tiere sind mittlerweile so „zahm“, dass sie sich auch problemlos hochheben lassen. Die Schlangenhaltung selbst ist jedoch nicht so einfach, wie es sich viele Interessenten zu Anfang vorstellen und auch die Ernährung sollte immer individuell auf das Tier abgestimmt werden. Selbst dann, wenn alle Punkte beachtet werden, kann es trotzdem vorkommen, dass eine Schlange mal krank wird. Allgemein gelten Schlangen als eher unempfindlich gegenüber Bakterien. Sie sind jedoch sehr kälteempfindlich und könnten bei zu niedrigen Temperaturen schnell eine Lungenentzündung oder aber Durchfall bekommen.

Leider gehören sie zu den Tieren, die im Krankheitsfall zu Anfang oft nur sehr milde oder sogar gar keine Symptome anzeigen. Aus diesem Grund ist es immer wichtig, sein Tier genau zu kennen und zu beobachten. Das bedeutet, sobald die Schlange zum Beispiel grundlos das Futter verweigert, mehr trinkt als sonst, eine schlecht verlaufende Häutung stattfindet, sie teilnahmslos wirkt oder aber aggressiver ist als sonst, ist es wichtig, die Tiere genau zu beobachten. Auch dann, wenn die Schlangen nicht mehr die gewohnten Ruhe- und Schlafplätze aufsuchen, kann eine Erkrankung vorliegen. Damit den Schlangen bestmöglich geholfen werden kann, ist es wichtig, das die Erkrankung möglichst früh erkannt wird. Allerdings wissen auch Schlangenhalter, dass sich das Verhalten einer Schlange aufgrund von natürlichen Vorkommnissen, wie zum Beispiel der Häutung, einer Trächtigkeit, der Paarung oder aber aufgrund von Temperaturschwankungen schnell ändern kann. Es ist also nicht einfach, die Schlange richtig zu interpretieren. So sind die Tiere auch echte Hungerkünstler und können problemlos mal ein halbes Jahr nichts fressen, was bei Schlangen, die in freier Natur leben, sogar nicht selten vorkommt. Natürlich sollte eine Schlange im Fall einer Krankheit medizinisch versorgt werden, wobei darauf geachtet werden muss, dass nicht jeder normale Tierarzt Reptilien behandelt, sodass ein Spezialist ausgewählt werden muss. In diesem Artikel wollen wir Ihnen die wichtigsten Krankheiten bei Schlangen samt ihren Symptomen genauer vorstellen und zeigen Ihnen, was sie in diesen Fällen bitte tun sollten, um Ihrem Tier bestmöglich zu helfen.

Darmbedingte Krankheiten bei Schlangen

Vor allem bei jungen Schlangen treten Darm- und Kloakenvorfälle vorrangig auf. Diese können unter anderem durch zu wenig Bewegung, zu viel Stress oder aber durch Verdauungsstörungen, Nervenlähmungen der Muskelschwäche auftreten. Auch eine nicht artgerechte Ernährung könnte die Schuld an einer solchen Schlangenkrankheit tragen, wie zum Beispiel durch zu häufige Fütterungen oder aber zu große bzw. ungewohnte Beutetiere. Bei dieser Krankheit wird beim Abkoten meistens ein Stück Darm mit herausgepresst. Dieser kann nun nicht mehr zurückgezogen werden, sodass das Gewebe schnell anschwillt. Optisch betrachtet sieht es wie eine Blase aus. Natürlich kann es hier nun schnell gefährlich werden, da sich das Gewebe entzünden oder sogar absterben kann. Zusätzlich könnte es tödlich für Ihr Tier enden.

So gehen Sie nun bitte vor:

Natürlich ist der Anblick nicht schön und viele Schlangenhalter bekommen das erste Mal Panik. Sie können Ihrer Schlange jetzt aber helfen, also heißt es, Ruhe zu bewahren, denn auch die Tiere merken Ihnen n, wenn etwas nicht stimmt. Wichtig ist es, zu allererst das Gewebe zu säubern. Anschließend müssen Sie herkömmlichen Haushaltszucker auf das vorgefallene Gewebe streuen. So entziehen Sie diesem Wasser, was die Schwellung deutlich verringert. Sobald das Gewebe etwas abgeschwollen ist, können Sie nun ganz vorsichtig versuchen, dieses mit einem angefeuchteten Q-Tipp zurückzumassieren. Es kommt allerdings auch vor, dass sich der Darm selber wieder einzieht und Sie nichts machen müssen. Natürlich kann auch das Gegenteil der Fall sein, sodass Sie es nicht schaffen, das Gewebe zurückzumassieren. Es kann zusätzlich passieren, dass diese Krankheit zu spät entdeckt wird, was dazu führen kann, dass einige Teile des Darms bereits entzündet oder sogar abgestorben sind. Das wäre der Zeitpunkt, an dem Sie ganz dringend direkt zu einem Tierarzt gehen sollten. Hier kann es jetzt sein, dass ein Darmteil operativ entfernt werden muss, wobei natürlich auch eine Nachbehandlung anfallen würde. Bitte füttern Sie in den kommenden Wochen nur sehr leicht verdauliche Nahrung und somit nur leichte und kleine Futtertiere.

Dehydrierungen bei Schlangen

Leider ist es in der Vergangenheit schon oft dazu gekommen, dass Schlangen dehydrieren. Das passiert meistens dann, wenn die Bodentemperaturen im Terrarium zu hoch sind und die Tiere nun keinerlei Möglichkeiten haben, dieser auszuweichen. Kommt dann noch eine zu geringe relative Luftfeuchtigkeit hinzu, ist die Dehydrierung der Schlange eine typische Folge. Des Weiteren können die Gründe auch in einer zu starken Erwärmung vom Sonnenplatz liegen, was vor allem für die baumbewohnenden Schlangen gefährlich werden kann. Hier kann die Schlange sogar dann austrocknen, wenn die Luftfeuchtigkeit gut eingestellt ist. Es kommt also immer wieder vor, dass betroffene Tiere zu lange auf einem direkt angestrahlten Ast liegen. Die Sonnenäste für die Schlangen sollten also bitte niemals direkt angestrahlt werden. Um bei grabenden Schlangen eine Dehydrierung zuvermeiden, sollten Sie im Terrarium eine Bodenheizung einsetzen, denn diese sollten immer nur indirekt eingesetzt werden und somit den Boden nie zu stark erwärmen. Je nach Schlangenart sollte die Temperatur des Bodens zwischen 25-26 Grad liegen. Zusätzlich ist es immer wichtig, regelmäßig die Feuchtigkeit im Terrarium zu überprüfen. Eine Regulierung können Sie mit einer Sprühflasche mit warmem Wasser durchführen. Um die Luftfeuchtigkeit in einem Terrarium zu messen, gibt es mittlerweile hilfreiche Geräte, die durchgehend eingesetzt werden können.

So gehen Sie bei dehydrierten Schlangen bitte vor:

Eine dehydrierte Schlange ist an den Falten zu erkennen, welche vor allem dann stark sichtbar sind, wenn sich die Tiere einrollen. In diesem Fall müssen Sie direkt handeln und als Erstes den Bodengrund besprühen. Sollte die Luftfeuchtigkeit immer wieder zu niedrig sein, so ist es sehr hilfreich, wenn die Lüftungsflächen auf Dauer verkleinert werden. Sollte Ihre Schlange doch stärker dehydriert sein, so empfiehlt es sich, das Tier über ein bis zwei Tage in einen Behälter zu tun, welcher mit feuchtem Substrat gefüllt ist. Bei diesem „Umzug“ müssen Sie allerdings darauf achten, dass die Temperaturunterschiede nicht zu groß sind. Liegt kein organischer Schaden vor, so erholen sich die leicht bis mittel schwer dehydrierten Tiere innerhalb von wenigen Tagen wieder komplett. Leider ist es jedoch auch schon vorgekommen, dass sich einige Tiere nicht erholten. In diesem Fall ist es sinnvoll, den Schlangen Elektrolyte zu verabreichen, was sowohl oral als auch intramuskulär passieren kann. Experten sind allerdings der Meinung, dass eine Injektion in der Regel wirksamer ist als eine Aufnahme von der Flüssigkeit über den Magen-Darm-Trakt der Schlange. Das normale Trinkwasser eignet sich im Übrigen in dieser Situation nicht besonders gut. So kann der Schlangenorganismus bei einem Wassermangel das Trinkwasser, das eine normale Salzkonzentration aufweist, nicht in ausreichenden Mengen über den Magen-Darm-Trakt resorbieren. Bitte warten Sie aber mit der Behandlung nicht zu lange. So kann es sehr schnell passieren, dass aufgrund der Dehydrierung weitere Probleme auftreten, welche eine erfolgreiche Behandlung komplizierter machen können. Zusätzlich können auch Nierenschäden auftreten und allgemein sind dehydrierte Schlangen natürlich anfälliger für Infektionen und Bakterien.

Einschlußkörperchen-Krankheit bei Schlangen

Bei der Einschlußkrankheit handelt es sich in erster Linie um einen Virusinfekt, der vor allem bei größeren Schlangenarten, wie zum Beispiel bei der Boidae oder bei der Pythoniade vorkommt. Zu den ganz typischen Symptomen dieser Schlangenkrankheit gehören unter anderem Störungen des Nervensystems, wozu natürlich Gleichgewichtsstörungen gehören. Auch Schluckbeschwerden oder lang anhaltendes Zittern sind bei dieser Krankheit nicht selten zu beobachten. Zusätzlich können Veränderungen am Verdauungstrakt der Schlange auftreten, wie zum Beispiel Durchfall oder eine Mundfäule. Auch eine Lungenentzündung gehört zu dem typischen Krankheitsbild. Die Einschlußkörperchen lassen sich unter anderem bei Nieren-, Ösophagus- sowie Nierenbiopsien nachweisen und auch in Blutausstrichen werden sie sichtbar. Ein Fehlen dieser Einschlüsse würde allerdings nicht direkt bedeuten, dass das betroffene Tier frei von der Inclusion Body Disease, kurz IBD, ist.

Häutungsprobleme bei Schlangen

Bei Schlangen handelt es sich um Tiere, welche stetig und ihr Leben lang wachsen. Sie haben allerdings eine verhornte Haut, was bedeutet, dass diese nicht mit wächst. Aus diesem Grund müssen sich Schlangen in regelmäßigen Abständen häuten, wobei sich die jungen Schlangen öfter häuten als ältere Tiere. In der Regel häuten sich Schlangen in einem Stück. Sobald das nicht der Fall ist oder aber die Augen bzw. Brille nicht mit gehäutet wird, spricht man von Häutungsproblemen bei. Dafür kann es nun ganz unterschiedliche Ursachen geben. So kann das Problem unter anderem an einer zu trockenen oder zu feuchten Haltung der Tiere liegen oder an einer nicht artgerechten Ernährung. Auch der Allgemeinzustand der Schlangen ist hier ausschlaggebend. Viele Schlangen haben Probleme mit der Häutung, weil ein Vitaminmangel vorliegt oder zu niedrige Temperaturen im Terrarium herrschen. Zusätzlich kann es immer wieder vorkommen, dass die Tiere an Ektoparasiten leiden oder eine Krankheit sowie alte Verletzungen haben, welche die Häutung problematisch gestalten. Zusätzlich kommt es immer wieder vor, dass im Terrarium keinerlei raue Gegenstände zu finden sind, welche die Tiere als Hilfe für die Häutung nutzen können.

So gehen Sie bei Häutungsproblemen der Schlange nun bitte vor:

Wenn die Schlange Häutungsprobleme hat, sollten Sie Ihren Liebling in lauwarmem Wasser baden und dem Tier bei der Häutung helfen. Entfernen Sie dafür ganz vorsichtig die Haut und seien Sie dabei bitte möglichst behutsam. Hat Ihre Schlange die Augen nicht gehäutet, so sollten sie die Augen mehrere Stunden lang mit feuchten Kompressen bedecken. So können Sie die alte Haut aufweichen, bevor Sie diese anschließend vorsichtig abziehen. Sollten Sie sich diese Aufgabe nicht zutrauen, so sollten Sie einen spezialisierten Tierarzt aufsuchen. Häutungsprobleme entstehen in der Regel durch Haltungsfehler. Bitte überdenken Sie also einmal die Haltung Ihres Tieres und kontrollieren Sie alle wichtigen Fakten, um eventuell anschließend Korrekturen vorzunehmen.

Schlangen mit Hemipenisvorfall

Bei einigen männlichen Schlangen kommt es zum sogenannten Hemipenisvorfall. Das passiert genau dann, wenn das Männchen sich paaren möchte und die Dame noch nicht bereit ist oder wenn die weibliche Schlange beim Paarungsvorgang flieht. In einer solchen Situation passiert es schnell, dass das Gewebe beschädigt wird, in dem es gedehnt oder verdreht wird. In diesem Fall kann der Hemipenis nicht mehr eingezogen werden. Innerhalb von ein Paar Tagen sollte sich das Problem behoben haben. Sie können auch hier versuchen, das Gewebe vorsichtig zurückzumassieren. Hat das Tier nach wenigen Tagen noch immer Probleme, so sollten Sie einen Tierarzt aufsuchen, der sich mit Reptilien auskennt. Gegebenenfalls muss das Organ entfernt werden, wobei auf jeden Fall eine Nachbehandlung in Form von Salben oder anderen Medikamenten sinnvoll ist.
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Inclusion Body Disease bei Schlangen

Bei der Krankheit Inclusion Body Disease, kurz IBD, handelt es sich um eine Viruserkrankung bei Schlangen. Diese kommt vor allem bei der Boa Constrictor vor, wobei natürlich auch andere Schlangenarten betroffen sein können. Diese Infektion ist über Ausscheidungen von Tier zu Tier ansteckend und kann auch über den Körperkontakt zu Menschen oder aber von infizierten Gegenständen schnell übertragen werden. Des Weiteren haben Experten den Verdacht, dass diese Krankheit auch über Ektoparasiten, wie zum Beispiel durch Schlangenmilben, übertragen wird. Des Weiteren ist auch eine Übertragung von Mutter zu Kind möglich. Diese Krankheit äußert sich zunächst mit einer chronischen Darmentzündung. Diese dehnt sich jedoch leider nach und nach auf das zentrale Nervensystem der Schlangen aus. Leider muss an dieser Stelle auch gesagt werden, dass die Inclusion Body Disease Krankheit bei Schlangen meistens tödlich verläuft.

Die Symptome bei Inclusion Body Disease

Die Symptome dieser gefährlichen Krankheit sind sehr vielfältig. So zum Beispiel die Störung des Nervensystems betroffener Tiere sowie motorische Störungen. Oft haben Schlangen verdrehte Pupillen und veränderte Reflexe. Zusätzlich kann eine Stomatitis auftreten und auch das chronische Erbrechen gehört leider zu den typischen Symptomen. Des Weiteren leiden Schlangen oft an Häutungsproblemen sowie unter einem massiven Gewichtsverlust.

Die Prophylaxe bei Inclusion Body Disease

Leider gilt Inclusion Body Disease aktuell noch als unheilbar. Diese schreckliche Krankheit führt somit im Normalfall zum Tod der Tiere und das bei den meisten Schlangenarten relativ schnell innerhalb ein paar Wochen. Bei den größeren Boas hingegen kann es sich über einige Monate hinwegziehen. Es gibt allerdings vorbeugende Maßnahmen, welche Sie als Schlangenhalter treffen können. So sollten Sie immer die strikten Quarantänezeiten bei Neuzugängen einhalten und sobald eine Schlange auch nur Auffälligkeiten zeigt, diese von den anderen Artgenossen trennen. Zusätzlich ist es sehr wichtig, immer penibel auf die Sauberkeit und Hygiene zu achten. Bitte infizieren Sie sich lieber die Hände, wenn Sie ein anderes Tier angefasst haben sollten. Wichtig ist es, dass auch Gegenstände im Terrarium, mit der eine infizierte Schlange in Berührung kam, infektiös sein könnten. Wenn Sie auf Nummer sicher gehen wollen, sollten Sie diese also entfernen oder sie zumindest desinfizieren.

Die Maulfäule bei Schlangen

Bei der Maulfäule bei Schlangen, auch unter dem Namen Stomatitis Ulcerosa bekannt, handelt es sich um eine bakterielle Entzündung, welche sich ind er Mundschleimhaut der Tiere befindet. Diese Krankheit ist vor allem bei Schlangen zu beobachten, welche in Terrarien gehalten werden. Die Bakterien, welche für die Maulfäule bei Schlangen verantwortlich sind, leben normalerweise im Maul der gesunden Tiere. Als Auslöser für diese Krankheit wurden in der Vergangenheit Stress sowie unterschiedliche Haltungsfehler genannt. Dann zum Beispiel, wenn die Tiere zu kühl gehalten werden. Auch eine mangelnde Hygiene kann Schuld daran sein, wenn die Krankheit ausbricht. Auch Mangelerscheinungen oder aber verschiedene Verletzungen im Maul der Schlange könnten Grund dafür sein, dass die Schlange an Mundfäule erkrankt. Die Bakterien, die sich sowieso im Maul der Schlange befinden, können sich unter den genannten Begebenheiten vermehren und verursachen so eine Entzündung der Mundschleimhaut. Handelt es sich um eine fortgeschrittene Mundfäule, so kann diese sogar den Kieferknochen befallen. Zusätzlich kann durch das Einatmen von dem eitrigen Ausfluss auch eine Lungenentzündung entstehen. Des Weiteren kann diese Krankheit bei Schlangen leider auch tödlich verlaufen, da es hier schnell zu einer schlimmen Blutvergiftung kommen kann.

Die möglichen Symptome bei der Maulfäule

Betroffene Schlangen können ganz unterschiedliche Symptome zeigen. So zum Beispiel den Ausfluss von einer schleimigen und zähen Flüssigkeit, welche aus dem Maul herausläuft. Viele Schlangen verweigern sogar die Nahrungsaufnahme und können so natürlich auch an Gewicht verlieren. Des Weiteren kann eine Nekrose am Zahnfleisch auftreten und auch Blutungen im Maul sind jetzt leider keine Seltenheit. Viele Schlangen verlieren bei der Mundfäule sogar ihre Zähne.

So gehen Sie bei der Mundfäule der Schlange nun bitte vor:

Bevor die Behandlung losgehen kann, ist es sehr wichtig, den Grund für das Ausbrechen der Krankheit herauszufinden. Zusätzlich sollte dann natürlich die aktuelle Lebenssituation betroffener Tiere schnellstmöglich geändert werden. Dazu gehört zum Beispiel das verbessern der Hygiene oder aber die Reduktion eventueller Stressfaktoren. Zusätzlich ist es wichtig, bei der Mundfäule einen Tierarzt hinzuzuziehen. Dieser kann die betroffene Stelle nun desinfizieren und mit einem Antiseptikum behandeln. Abgestorbene Gewebereste sollten dabei ebenfalls entfernt werden. Anschließend müssen Sie oder Ihr Tierarzt der Schlange weiterhin Antibiotikum verabreichen. Unterstützen können Sie die Heilung der Mundfäule durch die Gabe von Vitamin C.

Paramyxovirusinfektionen bei Schlangen

Eine Paramyxovirusinfektion oder auch Ophidian kommt vor allem bei unterschiedlichen Vipern vor sowie bei Schlangen, welche der Familie der Colubridae, den Nattern, angehören. Auch Kobras, Boas und Pythons sind häufiger betroffen. Bei den Symptomen dieser Krankheit konnten oft abnorme Atemgeräusche bei den Schlangen festgestellt werden. Auch ein blutiger oder eitriger Ausfluss ist jetzt nicht selten. Auch Veränderungen am zentralen Nervensystem betroffener Tiere sind immer wieder zu beobachten. Experten sind der Meinung, dass diese Krankheit wahrscheinlich als Tröpfcheninfektion übertragen wird, eventuell auch vertikal sowie über den Kot der Tiere. Die Untersuchung der Tiere erfolgt hierbei serologisch.

Der Befall von Schlangenmilben

Die Schlangenmilben gehören zu den häufigsten Außenparasiten bei den Schlangen und fast jeder Schlangenhalter wird in seinem Leben einmal mit diesem Problem konfrontiert werden. Die lästigen Milben können als kleine schwarze Punkte wahrgenommen werden. Sie werden ca. 0,5mm groß. Schlangen, die ein Milbenproblem haben, leiden unter starkem Juckreiz, welchen Sie durch das Reiben an Gegenständen lindern wollen. Außerdem ist zu beobachten, dass viele Tiere nervös und gestresst wirken. Viele Schlangen halten sich aus diesem Grund stundenlang im Wasserbecken auf, wobei dann natürlich das Vorkommen von Milben im Wasserbecken selbst in der Regel ein klares Zeichen für den Schlangenmilbenbefall sind. Die kleinen Parasiten sammeln sich oft an den Augen der Tiere an, was natürlich zur Folge hat, dass hier oft Augenentzündungen entstehen. In diesem Fall schwellen die Schuppen um die Augen herum sichtbar an.

So gehen Sie bei einem Schlangenmilbenbefall nun bitte vor:

Wichtig ist es natürlich, die Milben jetzt so schnell wie nur möglich loszuwerden. Bei der Schlange kann man zum Beispiel mit Blattanex oder mit Frontline sowie mit Vapona-Strips arbeiten. Während Sie Ihre Schlange behandeln, sollten Sie die Lüftungen an der Unterkunft auf jeden Fall zukleben. Der jeweilige Wirkstoff, je nachdem für welches Präparat Sie sich entschieden haben, kann so nicht wirkungslos entweichen. Bei Tieren, die mit Blattanex behandelt wurden, sollte kein Trinkwasser mehr im Terrarium stehen, da sich der enthaltene Wirkstoff Dichlorvos im Wasser bindet. Sogar das Einsprühen sollte während der Behandlung vermieden werden, selbst für die Schlangenarten, die eigentlich im Regenwald wohnen. Wichtig ist es immer, die Schlangen vor jeder Behandlung zu baden und die Behandlung nach fünf Tagen zu wiederholen. So können Sie sicher sein, auch die Milben zu beseitigen, die neu geschlüpft sind und sie vor einer erneuten Eiablage zu hindern. Bei dem Zyklus von den besonderen Schlangenmilben dauert es im idealen Fall 6 Tage, bis sich aus einem Ei eine geschlechtsreife Milbe entwickelt hat.

Wurmbefall bei Schlangen

Während Schlangen, die in Gefangenschaft gezüchtet wurden, eher selten mit einem Wurmbefall zu kämpfen haben, sieht es bei Wildfängen schon ganz anders aus. Diese Schlangen leiden fast immer an verschiedenen Innenparasiten. Dabei gibt es eine Vielzahl an unterschiedlichen Innenparasiten. Allerdings handelt es sich meistens um Würmer, wobei auch hier Unterschiede zu beachten sind. Die meisten Würmer wären die Nematoden, wobei es sich um Fadenwürmer handelt, die Trematoden, also Saugwürmer oder aber die Cestoden, die Bandwürmer. Zusätzlich haben einige Schlangen oft Probleme mit Protozoen oder Flagellaten. Aus diesem Grund ist es sehr wichtig, dass der Tierarzt bei Neuzugängen stets eine Kotprobe untersucht und eine neue Schlange niemals direkt zu den Artgenossen gesetzt, sondern in Quarantäne gehalten wird. Ein Wurmbefall ist für bereits vorhandene Tiere hochansteckend, auch für gesunde Schlangen. Einen Wurmbefall können Sie schnell daran erkennen, dass Ihre Schlange trotz normaler Nahrungsaufnahme nach und nach abnimmt. Des Weiteren kommt es zu langen Pausen zwischen den Häutungen, die sogar fünf Monate betragen können und auch eine Apathie sowie ein Ausblassen der Körperfarben ist jetzt nicht selten zu erkennen. Zusätzlich gibt es oft Kontraktionen im Magen-Darm-Bereich und einige Schlangen verweigern das Futter. Neben dem Gewichtsverlust kann es zusätzlich zu weiteren Beschwerden wie Verstopfungen oder Durchfall kommen. Einige Tiere erbrechen jetzt sogar und bei einem sehr starken Wurmbefall werden einige Würmer sogar mit ausgeschieden oder kommen kurz zum Vorschein, verschwinden dann aber wieder ins Innere der Tiere.

So gehen Sie bei einem Wurmbefall einer Schlange nun bitte vor:

Sobald ein Wurmbefall von Nematoden oder andere Parasiten im Magen-Darm-Trakt des Tieres nachgewiesen werden konnte, muss das natürlich dringend behandelt werden. Jetzt gibt es ganz unterschiedliche Präparate, mit denen die Schlangen behandelt werden können. Dieses wird nun nach Wurmart ausgewählt und kann über das Futter gegeben werden. Wichtig ist es immer, die Behandlung nicht zu früh abzubrechen und sie nach einigen Wochen zu wiederholen, damit auch eventuelle Wurmeier bzw. neu geschlüpfte Parasiten mit beseitigt werden. Wichtig ist es jedoch, zu dem richtigen Mittel zu greifen, da einige Präparate, wie zum Beispiel Metronidazol, zwar sehr wirksam aber auch schlecht verträglich sind und bei besonders schwachen Tieren auch tödlich sein könnten. Wird ein solcher Befall zu spät erkannt oder sogar nicht behandelt, kann ein Wurmbefall bei Schlangen ebenfalls tödlich enden. So kommt es leider schnell zu Schäden an den Organen, wobei vor allem Darm, Leber und Lunge betroffen sind. Auch eine Entkräftung der Schlange kommt oft zustande, weil die Parasiten sich natürlich auch von der aufgenommenen Nahrung ernähren.

Unser Schlusswort zum Thema Schlangenkrankheiten

Schlangen sind wunderschöne und beeindruckende Tiere, wobei die Haltung dieser Reptilien niemals auf die leichte Schulter genommen werden sollte. Denn auch bei dem Kauf einer Schlange kommt viel Verantwortung auf Sie zu, derer Sie sich immer bewusst sein sollten. Sobald ein Tier krank ist oder sich der allgemeine Zustand der Schlange verschlechtert, sollten Sie zur Sicherheit also immer einen Facharzt hinzuziehen, der gegebenenfalls direkt mit einer Behandlung beginnen kann. Beim Kauf neuer Schlangen ist es, auch wenn das Tier völlig gesund zu sein scheint, immer wichtig, diese erstmal in Quarantäne zu halten und nicht zum bestehenden Bestand dazuzugeben. Bei optimalen Haltungsbedingungen und dem Desinfizieren der Hände, nachdem Sie andere Tiere angefasst haben, können Sie jedoch schon einigen Krankheiten aus dem Weg gehen und Ihre Schlange bestmöglich schützen.

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