Sie gehören nicht zu den Menschen, die sich vor Spinnen ekeln oder sogar Angst vor diesen Tieren haben? Spinnen sind nicht nur sehr wichtige Tiere für unsere Natur und das ganze Ökosystem, sie sind zudem sehr spannend und faszinierend. Aus diesem Grund werden einige Spinnen gerne als Haustiere in Terrarien gehalten. Vor allem die vielen verschiedenen Vogelspinnenarten haben es den Liebhabern angetan. Neben einem perfekt eingerichteten Terrarium für Vogelspinnen, welches wir Ihnen in einem separaten Artikel vorstellen, müssen Sie ebenfalls auf eine ausgewogene und artgerechte Ernährung Ihrer Tiere sorgen. Welche Nahrung Ihre Spinne benötigt und auf was Sie achten sollten, erfahren Sie in diesem Artikel.
Spinnen fressen nahezu alle Lebewesen aus Fleisch. Vor allem die wirbellosen Tiere stehen hier auf dem Ernährungsplan der Spinnen und werden mit Leidenschaft gefressen. Schaben, Grillen, Heuschrecken und Fluginsekten sind die wohl am meisten gefressenen Nahrungsmittel der Spinnen aber auch zu Mäusen sagen die achtbeinigen Tierchen garantiert nicht Nein. Am liebsten werden die Tiere natürlich lebendig gefangen und gefressen.
Inhaltsverzeichnis
Welches Futter ist für Vogelspinnen geeignet?
Die meisten Vogelspinnenhalter bedienen sich in einem Zoofachhandel und sorgen mit der dort angebotenen Auswahl für eine abwechslungsreiche und ausgewogene Spinnenernährung. Bei der Auswahl von Grillen, Heimchen, Flugtieren und Co. sollten Sie jedoch immer darauf achten, dass die Beutetiere nicht größer sind als der Vorderleib Ihrer Spinne. Achten Sie auch darauf, dass auch der Geschmack der Spinne variieren kann. Nicht alle mögen Grillen oder Heimchen, hier sollten Sie einfach ausprobieren, was bei Ihrem Haustier gut ankommt und problemlos angenommen wird. Das kann auch von Tag zu Tag variieren, denn auch wir Menschen wollen ja nicht jeden Tag das Gleiche essen.
Natürlich gibt es auch bei diesem Futter ganz unterschiedliche Arten und Größen. Wobei Mäuse den höchsten Nährwert aufweisen, aufgrund der Körpergröße jedoch ausschließlich für große Vogelspinnen verwendet werden sollten. Mehlwürmer werden von Spinnen zwar gerne gefressen, sie haben jedoch sehr viel Eiweiß, sodass es sich bei diesen Tieren um eine zu einseitige Nährquelle handelt und Sie auf diese, wenn möglich, verzichten sollten. Grillen und Heimchen hingegen weisen wieder einen sehr hohen Nährwert auf und sind hinter den Mäusen ein sehr wichtiger Bestandteil der Spinnenernährung.
Wenn Sie Tiere aus der Natur füttern wollen, müssen Sie auf jeden Fall darauf achten, dass diese keinerlei Dünger abbekommen haben, wie es zum Beispiel auf manchen ländlichen Wiesen der Fall ist, nachdem der Bauer dort die Wiesen besprüht hat. Diese Chemie könnte auch Ihre Vogelspinne vergiften und im schlimmsten Fall sogar zum Tod des Tieres führen. Beim Einfangen von Grashüpfern sollten Sie darauf achten, keine Tiere zu fangen, die unter Naturschutz stehen.
Die Futtertiere für Vogelspinnen in der Übersicht
Im Folgenden bieten wir Ihnen eine optimale Übersicht über mögliche Futtertiere für Ihre Vogelspinnen mit samt Ihren Eigenschaften:
Mäuse: Vor allem Nacktmäuse eignen sich als Futtertiere für große Vogelspinnen. Hierbei handelt es sich um eine sogenannte Mutation der normalen Hausmaus. Die hat keinerlei Behaarung und kann daher besser von der Spinne gefressen werden. Zusätzlich sind Mäuse sehr reich an wichtigen Nährstoffen.
Schaben: Bei den meisten Vogelspinnen kommen Schaben sehr gut an, sodass Sie diesbezüglich normalerweise nicht mit Problemen zu rechnen haben. Vor allem für größere Vogelspinnenarten sind Schaben gut geeignet. Außerdem weisen sie ebenfalls einen hohen Nährstoffgehalt auf, sodass Ihre Vogelspinne mit allen wichtigen Vitaminen, Mineralien und Co. versorgt wird. Nicht alle Zoofachgeschäfte haben Schaben im Angebot, sodass sie diese auch in der freien Natur problemlos finden und sammeln können.
Heuschrecken: Heuschrecken gehören zu der Standardnahrung von Vogelspinnen und sind daher vom Speiseplan nicht wegzudenken. Sobald Ihr Tier eine Körpergröße von 5-4 cm erreicht hat, kann sie eine Heuschrecke problemlos überwältigen und wird von den vielen wichtigen Nährstoffen rundherum versorgt. Achten Sie bei den Heuschrecken aus der Natur jedoch darauf, dass es sich um Tiere handelt, die nicht unter Naturschutz stehen. Wenn Sie diese nicht in der Natur fangen möchten, finden Sie in einem gut ausgestatteten Zoofachgeschäft eine Auswahl verschiedener Größen vor und können diese dort ganz bequem in größerer Stückzahl kaufen.
Heimchen: Heimchen sehen den Grillen sehr ähnlich, sie sind jedoch wesentlich leiser. Das ist vor allem dann von Vorteil, wenn Ihnen diese kleinen Tierchen mal entwischen. Da Heimchen kleiner sind, lassen sie sich auch schon bei kleineren Vogelspinnen als Nahrung verwenden. Sie sind ebenso reich an Nährstoffen wie die Heuschrecken und kommen zudem auch rein geschmacklich bei den Tieren gut an. Heimchen werden für diese Terrariumbewohner als Futter verwendet, sodass diese in einem typischen Fachgeschäft für Tiere günstig gekauft werden können.
Grillen: Grillen unterscheiden sich kaum von den Heimchen und sind in der Größe und den Nährstoffen ebenso gut geeignet. Auch geschmacklich nehmen die meisten Vogelspinnen die Grillen sehr gut an. Sie lassen sich ebenfalls entweder in einem Fachgeschäft kaufen oder in der Natur sammeln.
Wie oft müssen Vogelspinnen gefüttert werden?
Bei Vogelspinnen handelt es sich um nachtaktive Tiere, welche am Tag schlafen und Kraft tanken. Das bedeutet natürlich auch, dass sie vor allem in der Nacht die Beute jagen und fressen. Wie auch bei uns Menschen oder anderen Tieren kann es natürlich immer mal vorkommen, dass auch Spinnen am Tag Hunger bekommen können und etwas fressen möchten. Wichtig ist es jedoch, dass Sie Ihrem Liebling nicht zu oft und zu viel füttern. Bei einer Überfütterung kann es schnell dazu kommen, dass die Spinnen platzen. Je größer und dicker ihr Hinterteil ist, desto größer ist die Gefahr. Dies würde natürlich zum Tod der Tiere führen, sodass es hier keinerlei Chancen auf ein Überleben gäbe. Ausgewachsene Tiere können nämlich mehrere Monate lang überleben, ohne etwas zu fressen. Kleine Spinnen hingegen müssen 1 – 2 Mal pro Woche gefüttert werden, da diese die Nährstoffe nicht so lange speichern können.
Wird das Futter länger als zwei Tage nicht gefressen, sollten Sie dieses wieder aus dem Terrarium herausnehmen. Das könnte ein Anzeichen dafür sein, dass sich Ihr Tier bald häuten wird. Zu dieser Zeit ist es besonders wichtig, dass Sie Ihre Vogelspinne nicht füttern. Das liegt daran, dass die Spinnen zur Häutungszeit eine besonders empfindliche Haut haben, welche durch die Beute im schlimmsten Fall zerstört werden kann. Durch eine solche Verletzung kann das Tier sterben. Zudem ist die Spinne dann sehr verletzlich und könnte ebenfalls von der Beute gefressen werden. Außerdem sollten Sie darauf achten, dass Sie Ihrem Haustier immer ausreichend frisches Wasser zur Verfügung stellen. Des Weiteren ist es ratsam, dass Ihr Liebling das Futter am besten lebendig erhält, damit die Spinne auch ihrem natürlichen Jagdinstinkt nachgehen kann. Das wiederum ist wichtig für die Gesundheit und das Wohlbefinden der Vogelspinnen.
Futtertiere selber züchten?
Natürlich können Sie die Futtertiere für Ihre Spinnen auch selber züchten und können sich somit den Weg zum Zoofachgeschäft komplett sparen. Das ist vor allem für die Wintermonate von Vorteil, da Sie zu der kalten Jahreszeit keine Insekten in der freien Natur finden werden. Außerdem ist es günstiger als das Kaufen der Nahrungstierchen, was vor allem dann der Fall ist, wenn Sie mehrere Vogelspinnen halten. Achten Sie jedoch auch beim Züchten der Futtertiere auf eine artgerechte Haltung.
Die Ausnahmen
Während der Paarungszeit könne Sie das Weibchen mehr füttern. So können Sie verhindern, dass Ihr Weibchen das Männchen nach der erfolgreichen Paarung auffrisst. Satte Tiere lassen das Männchen also oftmals in Ruhe.
Zusätzlich sollten Sie wissen, dass auch eine Fresspause von mehreren Monaten kein Problem ist und von Ihnen als Halter immer mal wieder durchgeführt werden kann. Einige Tiere machen diese Fresspausen von sich aus und handeln dabei rein aus ihrem natürlichen Instinkt heraus. Solange sich Ihre Spinne weiterhin ganz normal verhält, brauchen Sie sich auch bezüglich von eventuellen Krankheiten der Spinne keine Sorgen machen. Behalten Sie ihr Tier dafür jedoch stets im Auge.
Fazit
Die Haltung von Vogelspinnen ist für viele Liebhaber eine echte Herausforderung, bringt jedoch viele spannende und unvergessliche Momente mit sich. Das Beobachten beim Jagen und Fressen ist dabei besonders beliebt. Behalten Sie Ihre Tiere immer genau im Auge und erfahren Sie so, welche Vorlieben bezüglich des Futters Ihre Spinnen haben. So können Sie dafür sorgen, dass es Ihrem Liebling gut geht. Außerdem sollten Sie ebenfalls auf eine artgerechte Umgebung im Terrarium achten, über welche wir Sie in anderen Artikeln weitgehend informieren.
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