Artgerechte Hundehaltung: Wie man einen Hund artgerecht hält

Artgerechte Hundehaltung

 

Bevor Sie sich einen Hund anschaffen sollten Sie wissen wie man ein solches Tier artgerecht hält. Sie müssen sich um das Wohlbefinden Ihres Hundes kümmern, sowohl körperlich als auch emotional. D.h. Sie müssen eine gesunde Diät anbieten, sauberes Trinkwasser, ein Obdach und ein sicheres zuhause. Sie müssen ebenso sicher stellen, dass der Hund glücklich ist indem Sie ihm genügend Zeit und Freiraum zum Spielen zur Verfügung stellen, dafür sorgen, dass er ausreichende Bewegung hat und seinen Geist fördern. Sich um einen Hund zu kümmern bedeutet eine große Verantwortung und will gut überlegt sein. Dieser Artikel soll Ihnen helfen Liebe und Vertrauen mit diesem neuen Mitglied Ihrer Familie aufzubauen.

Fütterung des Hundes

Füttern Sie Ihrem Hund ein qualitativ hochwertiges Futter. Lesen Sie das Etikett  des Futters bevor Sie kaufen. Die erstrangigen Zutaten sollten Fleisch sein keine Nebenprodukte oder Getreide. Das heißt, dass das Futter einen hohen Eiweiß Gehalt hat nicht nur Füllstoffe.

  • Fragen Sie Ihren Tierarzt nach Futter Empfehlungen. Ihr Tierarzt ist in der Lage Ihnen genau das Futter zu empfehlen, das speziell auf Ihren Hund abgestimmt ist und er wird Ihnen auch sagen können wie viel Sie Ihrem Hund füttern sollten.

Füttern Sie Ihren Hund nach einem regelmäßigen Zeitplan. Es wird empfohlen, Ihren Hund zwei Mal am Tag zu füttern. Finden Sie die angemessene Menge, die Ihr Hund täglich benötigt heraus. (Die Empfehlung dazu finden Sie auf dem Etikett der Hundenahrung und teilen sie diese Zahl durch 2. Geben Sie Ihrem Hund eine Hälfte morgens und die andere abends.

  • Eine gleichbleibende Futter Routine kann Ihnen mit der Stubenreinheit helfen. Hunde müssen in der Regel ca. 20 – 30 Minuten nach dem Füttern zur Toilette gehen. 

Vermeiden Sie Ihrem Hund zu viel Leckereien oder Essen für Menschen zu geben. Dies kann zu Gewichtszunahme oder Gesundheitsproblemen führen. Halten Sie sich an die Regel, Ihrem Hund nur dann Leckereien zu geben wenn sie mit ihm trainieren. Diese Regel kann manchmal schwer zu befolgen sein, besonders dann, wenn Ihr Hund sie mit traurigen Hundeaugen ansieht. Lassen Sie sich davon nicht beeinflussen!

  • Geben Sie Ihrem Hund kein Futter, das nicht gut für ihn ist. Es gibt einige Dinge, die nicht nur ungesund für Ihren Hund sind sondern sehr schädlich. Geben Sie Ihrem Hund keine Schokolade, Avocados, Teig, Rosinen, Trauben, Zwiebeln oder Xylitol (dies ist ein Süßstoff).

Geben Sie Ihrem Hund Wasser. Futter ist nicht das einzige, was Ihr Hund zum Überleben braucht. Wasser ist genauso wichtig wenn nicht mehr. Ermöglichen Sie Ihrem Hund unbegrenzten Zugang zu Wasser. Das heißt nicht, dass Sie Ihrem Hund Zugang zu Wasser geben sollten, wenn es unmöglich ist, z.B. während einer Autofahrt. Wenn es jedoch möglich ist, sollte er immer einen Napf mit frischen Wasser haben.

    Die Gesundheit Ihres Hundes

    Stellen Sie sicher, dass Sie einen guten und zuverlässigen Tierarzt haben. Einen guten Tierarzt erkennt man daran, dass er oder sie alle Ihre Fragen prompt und mit großen Fachwissen beantwortet und indem Sie beobachten wie mit sie mit Ihrem Tier umgehen. Sie müssen Ihren Hund regelmäßig untersuchen lassen. Sollte Ihr Tierarzt keine kurzfristigen Termine haben, sollten Sie sich einen anderen suchen.

    Sie können ruhig den Tierarzt wechseln, selbst wenn sie mit Ihrem Hund bereits bei einem anderen waren.

    Sie sollten auch die Nummer eines Notfall Tierarztes, der Tag und Nacht erreichbar ist, zur Hand haben.

    Lassen Sie Ihren Hund impfen. Ihr Tierarzt wird Ihnen sagen, welche Krankheiten in Ihrer Gegend üblich sind und gegen welche Sie impfen lassen sollten. In der Regel werden Impfungen entweder jährlich oder alle 3 Jahre wiederholt.

    Überall wird eine Tollwutimpfung verlangt.

    Überlegen Sie, ob Sie Ihrem Hund eine Chip ID geben wollen. Dies ist ein kleiner Mikrochip, der unter die Haut in Höhe der Schulterblätter injiziert wird. Jeder Chip hat eine einzigartige Nummer, die in einer Datenbank registriert wird mit Ihrer Adresse etc. Falls das Tier verloren geht oder gestohlen wird, kann damit der Eigentümer identifiziert werden.

    Geben Sie regelmäßig zur Vorbeugung Flohmittel. Es ist auch sehr wichtig regelmäßig eine Wurmkur zu verabreichen. Wie oft genau hängt von den Umständen der Haltung ab. Ein Hund, der im Haus gehalten wird trägt ein kleineres Risiko Würmer zu bekommen als ein Jagdhund. Dies beeinflusst die Entscheidung Ihres Tierarztes wie oft der Hund entwurmt werden muss. Ein Hund mit einem kleinen Infektionsrisiko braucht nur ein oder zwei Mal im Jahr behandelt werden, während ein Hund mit einem hohen Infektionsrisiko monatliche Behandlungen braucht.

    • Behandeln Sie gegebenenfalls alle Arten von Würmern.
    • Geben Sie Flohschutzmittel und wenn Sie in einer Gegend leben, in der es Zecken gibt, wählen Sie ein Mittel, das diese ebenso verhindert.

    Hundeshop

    Bürsten Sie Ihren Hund. Wie oft, hängt von verschiedenen Faktoren ab, je nachdem, was für eine Art Hund Sie haben, und wie stark er haart. Wenn Sie Ihren Hund regelmäßig bürsten, vermeiden Sie exzessives Haaren und gleichzeitig haben Sie die Möglichkeit, den Körper Ihres Hundes zu untersuchen. Das Ziel ist, das Fell in Ordnung zu halten und zu entknoten. Hierfür brauchen Sie eine Kombination von Bürste und Kamm, um Verknoten zu vermeiden.

    • Wenn Ihr Hund viel haart, sollten Sie sich ein Antiverknotungsshampoo anschaffen, das sie in jedem Hundeladen erhalten. Baden Sie den haarenden Hund einmal die Woche bis er weniger haart.

    Halten Sie das Fell Ihres Hundes sauber. Ein verschmutztes Fell kann zu Hautinfektionen führen, daher sollten Sie ihn mit einem milden Shampoo baden, wenn er schmutzig ist. Die meisten Hunde sollten einmal im Monat gebadet werden, aber das hängt sehr von der Rasse und Haltung ab.

    • Sie sollten wissen, dass das Fell Ihres Hundes wächst und evtl. geschoren werden muss. Wenn das Fell zu lang wird, kann es den Hund zwischen den Zehen irritieren oder sein Sehvermögen beeinträchtigen. Dazu kommt, dass der Hund mehr Dreck im Fell hängen hat, was unbehaglich für ihn sein kann.

    Halten Sie die Nägel Ihres Hundes kurz.  Es kann schwierig sein, die Nägel Ihres Hundes zu schneiden, es ist jedoch wichtig seine Pfoten gesund zu halten. Machen Sie dies langsam und ruhig und achten Sie darauf nicht den Nerv zu treffen, der im inneren Teil des Nagels sitzt. Wenn Sie den Nerv treffen wird das künftige Schneiden sehr sehr schwierig.

    • Bringen Sie Ihrem Hund bei das Nagelschneiden als etwas Positives zu sehen. Geben Sie ihm ein Leckerli nach dem Schneiden oder machen Sie mit Ihm einen Spaziergang als Belohnung. Was auch immer Sie tun, bleiben Sie während des Schneidens optimistisch, egal wie schwer der Hund es Ihnen macht.

      Training, Sozialverhaltenserziehung und Spiel mit Ihrem Hund

      Geben Sie Ihrem Hund ausreichend Auslauf. Auslauf richtet sich nach der Rasse, die Sie haben. Bei einem kleinen Hund ist ein Ballspiel genug, um ihn zu ermüden, während ein Labrador zwei Mal am Tag lange Spaziergänge, die mindestens 30 – 45 Minuten dauern, braucht. Vielleicht haben Sie einen Hund, der trotz allem Auslauf nicht müde wird, z.B. sind Terrier Rassen in der Lage, den ganzen Tag zu rennen ohne müde zu werden.

      • Viel Auslauf hilft überschüssige Energie abzubauen, die evtl. in Verhaltensstörungen ausartet, wie z.B. das Zerbeißen von Dingen, Löcher graben oder ständiges Bellen.
      • Laufen Sie mit Ihrem Hund. Ihr Hund sollte jeden Tag mindestens 2 kleine Spaziergänge oder einen langen Spaziergang machen. Die Länge dieser Spaziergänge ist abhängig von der Rasse, die Sie haben.
      • Niemand will, dass der Hund wegläuft. Wenn Sie einen Garten haben und Ihrem Hund erlauben darin frei zu laufen, stellen Sie sicher, dass er eingezäunt ist, sodass der Hund nicht weglaufen kann. Der Zaun sollte auch hoch genug sein, dass der Hund nicht darüber springen kann.

      Stimulieren Sie den Geist des Hundes mit Training und Belohnungen. Genau wie Menschen können Hunde sich langweilen. Hunde brauchen Stimuli um ein glückliches Leben zu führen. Diese Stimulation kann in Form von Gehorsamkeitstraining sein. Es ist wichtig Ihrem Hund Kommandos wie, Sitz und Bleib beizubringen, ebenso wie ihm beizubringen, dass er kommt, wenn Sie ihn rufen.

      Die meisten Hunde genießen das Training und diese Lektionen helfen, den Hund und Sie näher zu bringen. Wenn Sie sich entscheiden Belohnungen zu geben immer wenn der Hund etwas richtig macht und ihn nicht bestrafen, wenn er etwas falsch macht, wird das Training für Ihren Hund sehr viel Spaß bringen.

      • Üben Sie ungefähr 10-20 Minuten zwei Mal am Tag, je nachdem wie gut Ihr Hund sich konzentrieren kann. Beenden Sie jede Lektion immer positiv.
      • Geben Sie Ihrem Hund jedes Mal eine Belohnung, wenn er gut hört. Geben Sie kleine Leckerlis, um den Hund nicht zu überfüttern, oder umarmen und tätscheln Sie ihn anstelle der Leckerlis. Es hängt von Ihrem Hund ab, was besser funktioniert.

      Bringen Sie Ihrem Hund Sozialverhalten bei. Welpen müssen ein gutes Sozialverhalten lernen, um gut angepasste Hunde zu werden. Wenn der Welpe grade erst ein paar Wochen alt ist, sollten Sie ihn bereits an alle möglichen Dinge gewöhnen, verschiedene Menschen, Gerüche, Geräusche etc. Mit ca. 18 Wochen schließt sich das Sozialverhaltens Fenster, d.h. was  der Welpe erlebt bevor er 18 Wochen alt ist wird in prägen, positiv oder negativ.

      • Wenn Sie sich einen erwachsenen Hund anschaffen, verfahren Sie genau so. Achten Sie jedoch darauf ihn nicht zu überlasten, was ihm Angst machen könnte. Sie brauchen eine Menge Geduld, um dem Hund seine bestehenden Ängste zu nehmen. Stellen Sie Ihm das Objekt seiner Angst langsam und von weitem vor. Belohnen Sie ihn, wenn er ruhig bleibt und bringen Sie in mit der Zeit näher zum Objekt seiner Angst. Belohnen Sie jedes Mal, wenn er ruhig bleibt, so kann das Tier eine positive Erinnerung mit dem Objekt seiner Angst entwickeln.

      Erlauben Sie Ihrem Hund, sich zu benehmen wie ein Hund seiner speziellen Rasse. Z.B. Suchhunde, wie der Basset oder der Bluthund lieben es zu Schnüffeln und Gerüchen zu folgen. Geben Sie diesen Hunden Zeit zum Schnüffeln. Sie können evtl. ein Spiel daraus machen, indem Sie eine Fährte legen und ihn Witterung aufnehmen lassen.

      Behandeln Sie Ihren Hund mit liebevollem Respekt

      Melden Sie Ihren Hund an und befestigen Sie ein Namensschild an seinem Halsband. Dies hilft sicherzustellen, dass Ihr Hund identifiziert und nach Hause gebracht wird, wenn er verloren geht. Verschiedene Gemeinden haben unterschiedliche Gesetze in Bezug auf Hundehaltung. Das Tierheim vor Ort oder der Tierarzt können Ihnen helfen herauszufinden, was Sie tun müssen, um Ihren Hund anzumelden. Es gibt Gemeinden und Städte, in denen es nicht erlaubt ist bestimmte Rassen zu halten, sogenannte gefährliche Rassen wie Pit Bulls oder bestimmte Schutzhunde.

      Behandeln Sie Ihren Hund respektvoll.  Bestrafen Sie ihn niemals mit Schlägen oder Erniedrigungen. Das beinhaltet, Ihrem Hund einen respektvollen Namen zu geben und nicht so etwas wie „Psychopath“ oder „Mörder“, was u.U. beeinflusst wie andere Menschen Ihrem Hund gegenüber reagieren.

      • Wenn der Hund etwas anstellt, überlegen Sie immer, was passiert ist und fragen Sie sich selbst wie und ob Ihre Reaktion evtl. dazu beigetragen hat.

      Seien Sie sich bewusst, dass Ihr Hund Bedürfnisse hat, die erfüllt werden müssen. Z.B . muss Ihr Hund regelmäßig Gassi gehen, damit er nicht ins Haus macht. Es ist nicht artgerecht, einen Hund den ganzen Tag in einen Käfig zu setzen ohne menschlichen Kontakt oder ihm die Möglichkeit zu geben zur Toilette zu gehen.

      Stellen Sie sicher, dass Ihr Hund Zugang zu einem bequemen Schlafplatz hat und lassen sie ihn nicht extremen Temperaturen ausgesetzt. Einen Hund in extremer Hitze oder Kälte draußen zu lassen, ohne ihm einen Unterschlupf zu bieten, kann ihn krank machen oder evtl. zu seinem Tod führen. Das Beste ist, den Hund bei extremen Temperaturen ins Haus zu bringen, und wenn das nicht möglich ist, ihm Zugang zu einer guten isolierten Hundehütte zu geben mit ausreichend frischem Wasser.

      Bauen Sie eine Bindung von gegenseitigem Respekt mit Ihrem Hund auf. Ein Hund wird Sie bis zu seinem Lebensende lieben wenn Sie in gut behandeln. Verbringen Sie Zeit mit Ihrem Hund, lernen Sie seine Persönlichkeit kennen und seine Vorlieben. Je mehr Zeit Sie mit Ihrem Hund verbringen, desto besser wird Ihr Zusammenleben sein.

      • Was auch immer Sie tun, Sie sollten Ihren Hund niemals schlagen oder in irgendeiner Art misshandeln. Die schlimmste Strafe für einen Hund ist, wenn er angeschrien wird, nachdem er unartig war. Hunde vergessen und verstehen nicht, warum sie angeschrien werden. Wenn Sie bestrafen, muss dies sofort passieren, kein Warten.