Dieses Jahr ist der Flohbefall bei Tieren laut Tierärzten besonders extrem. Auffällig dabei ist jedoch auch, dass die Tiere nicht nur stärker befallen sind. Zusätzlich sind Flöhe und Co. auch abgehärteter als in den letzten Jahren.
Die winzig braunen und platten Tiere sorgen nicht nur für eine beschmutze Haut der Tiere. Sie sorgen zusätzlich oft zu einem starken Juckreiz, was nicht nur die Tiere, sondern auch uns Menschen betrifft, sobald wir mit diesem Thema konfrontiert werden.
Für Sie als Tierhalter ist es nun wichtig, direkt was gegen den Flohbefall zu unternehmen, damit Ihr Tier schon bald wieder flohfrei durchs Leben gehen kann.
Was genau Sie bei einem akuten Flohbefall tun können, welche Arten von Flöhen es gibt und wie Sie einem Flohbefall vorbeugen können, erfahren Sie in diesem Artikel.
Inhaltsverzeichnis
Floharten und Vermehrung
Floh ist nicht gleich Floh. So gibt es zwei unterschiedliche Arten von Flöhen. Zum einen gibt es den Hundefloh und dann zum anderen den Katzenfloh. Der Katzenfloh kommt jedoch wesentlich häufiger vor und das nicht nur bei Katzen. Diese Flöhe gehen auch auf Hunde und andere Tiere los. Außerdem beißen diese auch uns Menschen, wenn sie die Möglichkeit dazu haben.
Damit sich die Flöhe fortpflanzen können, brauchen sie Blut, wobei ihm eine Blutmahlzeit ausreicht. Bereits einen Tag später legt der Floh nun Eier, wobei es sich dabei durchschnittlich um 20 – 45 Eier handelt. Diese Eier werden in der direkten Umgebung gelegt. Anschließend entwickeln sich die Eier zu Larven, was ca. zwei bis zehn Tage dauert. Da die Larven jedoch sehr lichtempfindlich sind, kriechen sie oftmals in die kleinsten Ritzen. Ob Hundekörbchen, Sofaritzen, in die Teppiche oder aber woanders hin, wo es dunkel ist, fühlen sie sich wohl. Anschließend verpuppen sich die Larven. Nun dauert es einige Wochen bis zu einem Jahr, bis der Floh aus seiner Verpuppung herauskommt. Wie lange es dauert, ist abhängig von den Temperaturen sowie den Vibrationen in der Umgebung. Der geschlüpfte Floh macht sich dann wieder auf die Suche nach einer Blutmahlzeit und der Zyklus beginnt von vorne. Der gesamte Zyklus kann bei idealen Bedingungen nur 2-3 Wochen dauern.
Symptome bei den Tieren
Bei den meisten Tieren wird durch den Befall von Flöhen ein starker Juckreiz ausgelöst. Dieser muss jedoch nicht durchgängig erkennbar oder aber auffällig sein. Einige Tiere springen manchmal erschrocken und plötzlich auf, beißen sich oder werden sogar aus dem Schlaf gerissen. Bei vielen Tieren ist zu beobachten, dass sie sich auf der Höhe der Hinterläufe beißen. Des Weiteren ist bei einigen Tieren zu erkennen, dass sie Fell verlieren und kahle Stellen bekommen. Außerdem sind Hautrötungen sowie Verschorfungen ersichtlich. Diese befinden sich oft am Schwanzansatz oder am unteren Rückenbereich. Bei jungen Tieren muss darauf geachtet werden, dass diese bei einem ernsten Flohbefall auf Blutarmut untersucht werden. Das liegt daran, dass die Flöhe den Kleinen viel Blut entziehen, sodass Sie eventuell schnell handeln müssen.
Leider gibt es ebenfalls Tiere mit einer Flohallergie, welche natürlich besonders stark unter einem Befall leiden. Diese reagieren auf den Speichel der Flöhe. Das kann so weit führen, dass die Tiere sich durch das ganze Lecken und Beißen selber einen sogenannten Hot Spot zufügen. Hierbei handelt es sich um eine nässende Dermatitis.
Bei allergischen Katzen macht es sich durch viele spürbare Krusten bemerkbar, welche oftmals über den kompletten Rücken verteilt sind. Viele Tiere werden durch den Flohbefall zusätzlich mit Bandwürmern infiziert. Das liegt daran, dass viele Flöhe die Bandwurmeier mit sich tragen, welche dann im Fell der Tiere landen. Durch das Lecken nehmen die Tiere die Eier auf und schlucken diese runter.
Die passende Therapie beim Flohbefall für Ihre Tiere
Sobald Sie auch nur einen einzigen Floh im Fell Ihres Tieres entdecken, können Sie sicher sein, dass Ihr Tier unter einem Befall leidet und es nicht der einzige Floh ist. Auch bei den Symptomen, wie zum Beispiel bei dem Kot der Tiere ist der Befall der Flöhe sehr wahrscheinlich. Bei jeglichen Symptomen sollten Sie Ihre Tiere wirklich sehr gründlich untersuchen und auskämmen. Flöhe sind super schnell und werden oftmals von uns Menschen gar nicht gesehen.
Sobald Ihr Tier Flöhe hat, müssen Sie handeln, und zwar schnell. Es gibt nun unterschiedliche Behandlungsmöglichkeiten, zwischen denen Sie entscheiden können. So haben Sie zum Beispiel die Möglichkeit, Ihrem Tier ein Antiflohmittel im Internet zu bestellen, wobei der Gang zum Tierarzt und der Kauf vor Ort natürlich wesentlich schneller gehen. Ob Flohpulver, Halsbänder oder Spot-On Produkte, was es genau gibt, erklären wir weiter unten im Artikel.
Sollten Sie mehrere Tiere haben, so ist es wichtig, alle gleichzeitig zu behandeln. So können Sie direkt sichergehen, dass auch die Flöhe auf den anderen Tieren getötet werden.
Die Behandlung muss nun in regelmäßigen Abständen immer wieder wiederholt werden. Das nicht nur im Sommer. Auch im Winter sind Flöhe aktiv. Somit können Tiere über das ganze Jahr mit Flöhen Probleme bekommen. Bitte beachten Sie zusätzlich, dass einige Tiere unterschiedliche Mittel nicht vertragen. Behalten Sie daher Ihre Tiere immer im Auge.
Die Umgebung nicht vergessen
Nur ca. fünf Prozent der Flöhe befinden sich auf dem Tier selbst. Das bedeutet leider, dass sich die restlichen Flöhe in der Umgebung befinden. Die Couch, der Teppich, das Hundekörbchen sowie der Kratzbaum und Kleidungsstücke sind bei den Tieren besonders beliebt. Das bedeutet für Sie nun, dass Sie nicht nur die Tiere behandeln sollten. Sie müssen auch dafür sorgen, dass die Umgebung von den Flöhen befreit wird. Saugen Sie täglich die komplette Wohnung und waschen Sie Kleidung, Körbchen und Co. bei besonders heißen Temperaturen. So kann es nämlich auch passieren, dass die Flöhe einen Waschmaschinengang bei 30 Grad überleben, sodass Sie mindestens 60 Grad wählen sollten. Neben dem Saugen sollten Sie Umgebungsspray verwendet. Damit können Sie nicht nur die Möbel, wie zum Beispiel das Sofa einsprühen, sondern auch den Teppich, Körbchen, Ihr Bett und den Rest. Verwenden Sie das Spray jedoch mehrfach. Da es einige Eier und Larven geben wird, werden diese oftmals nicht alle bei einer Anwendung erreicht. Bei einem starken Flohbefall kann sich die Prozedur also über mehrere Wochen ziehen. Bleiben Sie jedoch hartnäckig, es lohnt sich.
Die unterschiedlichen Antiflohmittel
Wie bereits erwähnt, gibt es im Bereich der Antiflohmittel eine breite Palette an verschiedenen Produkten. Auch wenn viele Tierärzte der Meinung sind, dass die Flöhe immer resistenter werden, können die lästigen Tiere nur mit einer solchen Behandlung vertrieben werden.
Spot On – die Behandlung mit der Pipette
Die Spot-On Mittel werden am meisten verwendet und das sowohl zur Vorsorge als auch bei einem akuten Flohbefall. Hierbei handelt es sich um eine Pipette, welche mit dem Antiflohmittel gefüllt ist. Die Flüssigkeit wird nun auf den Nacken oder zwischen die Schulterblätter auf die Haut der Tiere gegeben. So können Sie sichergehen, dass das Tier nicht selbst an die Stelle kommt. Es dauert jedoch einige Zeit, bis das Antiflohmittel auch wirklich wirkt. Einige Ärzte meinen sogar, dass es bis zu vier Wochen dauern kann. Die meisten dieser Mittel wirken im Übrigen nicht nur gegen Flöhe, sondern gleichzeitig auch gegen Zecken.
Wichtig: Bitte nutzen Sie niemals die Hundeprodukte bei einer Katze und anders herum. Sie müssen immer spezielle Hunde- bzw. Katzenprodukte kaufen. Denn der Wirkstoff wäre für das falsche Tier sehr giftig.
Das Flohhalsband – dauerhafter Schutz
Flohhalsbänder sind nicht nur besonders wirksam, sondern ebenso praktisch für Sie als Besitzer. Hierbei handelt es sich um ein Produkt, welches eine lang anhaltende Wirkung hat. Nachdem es einmal umgelegt und angepasst wurde, muss dieses nur regelmäßig ausgewechselt werden. Flohhalsbänder gibt es sowohl für Hunde als auch für Katzen, wobei Sie bei den Katzen darauf achten sollten, dass es nicht unbedingt bei Freigängern verwendet wird. Katzen können sich durch das Halsbad schwer verletzen, indem sie irgendwo hängen bleiben. Während Sie Ihren Hund immer im Blick haben, zieht Ihre Katze draußen ihre Bahnen, sodass Sie es nicht mitbekommen, falls etwas passiert. Ein solches Halsband schützt allerdings nicht nur vor Flöhen, sondern in der Regel auch vor Zecken. Im Durchschnitt hält ein solches Halsband sechs bis zehn Monate, wobei natürlich die Herstellerangaben beachtet werden sollten. Flohhalsbänder sind ein dauerhafter Schutz und beugen dem Flohbefall vor. Bei einem akuten Befall reicht das Umlegen von einem solchen Halsband in der Regel jedoch nicht aus.
Tabletten als Flohschutz
Mittlerweile gibt es im Bereich Antiflohmittel auch Tabletten, welche Hunden und Katzen verabreicht werden können. Kautabletten sind hier besonders beliebt. Einige Mittel stehen bei Experten jedoch noch im Gespräch. Diese gibt es zwar schon bei Tierärzten, sie wurden laut einigen Experten jedoch noch nicht ausreichend an den Tieren getestet.
Spray gegen Flöhe
Spray ist vor allem bei kleinen Welpen und Kitten optimal geeignet, um die Tiere bei einem Flohbefall zu behandeln. Das liegt vor allem daran, dass bei den kleinen Tierkindern nur ungerne Pipetten vergeben werden, da das Minimalgewicht noch nicht erreicht wurde. Pipetten erhalten nämlich eine größere Menge der Flüssigkeit, welche für Welpen und Kitten zu groß wäre.
Das Shampoo gegen Flöhe
Vor allem für Hunde kann auch ein Shampoo gegen den Flohbefall helfen. Sobald Ihr Hund unter einem akuten Flohbefall leidet, können Sie Ihren Liebling neben dem Spot auch noch baden. Wichtig ist es jedoch, dass sie nach dem Spot einen Tag warten, um das Mittel nicht direkt wieder herauszuwaschen. Bei dem Shampoo muss es sich natürlich um ein spezielles Flohshampoo handeln. Die meisten Mittel können sowohl bei Hunden als auch bei Katzen verwendet werden, wobei natürlich Katzen oftmals sehr wasserscheu sind und ein Bad nicht funktionieren würde. Wichtig bei der Verwendung des Shampoos ist es, ängstliche Hunde ganz langsam an das Baden heranzuführen. Nutzen Sie handwarmes Wasser und sparen Sie den Kopf des Tieres aus. Beim Shampoo sollte darauf geachtet werden, dass es intensiv einmassiert wird. Kurzes Einreiben reicht also nicht aus. Auf den meisten Shampoos steht sogar extra drauf, dass die Tiere damit, je nach Größe, fünf bis zehn Minuten einmassiert werden sollte. Anschließend das Shampoo sehr gründlich auswaschen und darauf achten, dass nichts in die Augen, Ohren oder in die Schnauze der Tiere gelangt.
Der Flohkamm
Sobald die Tiere von Flöhen heimgesucht wurden, ist der Flohkamm als absolutes Must Have zu bezeichnen. Da die kleinen Biester kaum im Fell gefunden werden können, ist der Flohkamm die perfekte Lösung. Am besten ist es, den Hund auf einem hellen Untergrund auszukämmen, auf dem die Flöhe besser erkannt werden. Aber auch dann heißt es schnell sein. Da Flöhe springen, ist es nicht einfach, diese auf dem Boden zu erwischen. Kämmen Sie Ihre Tiere ruhig 2-3 Mal am Tag, wenn sie es sich gefallen lassen und arbeiten Sie immer schön mit dem Belohnungssystem, damit die Tiere mit dem Kämmen etwas Positives verbinden.
Fazit – einfacher gesagt als getan
Flöhe sind sehr lästige Tierchen, welche man sich schneller einfängt, als wieder los wird. Das liegt nicht nur daran, dass die aktuellen Flöhe getötet werden müssen. Die Eier und Larven loszuwerden ist der Trick und die Hauptaufgabe. Da diese winzig klein und sehr robust sind, kann es also immer wieder vorkommen, dass Sie den einen oder anderen Floh sehen, sodass das Programm wieder von Anfang an beginnt.
Bildquelle: © BOYDTRIPHOTO – shutterstock.com