Das Terrarium für Landschildkröten ausstatten

Terrarium einrichten für LandschildkrötenWenn es um die Haltung von Landschildkröten geht, raten die meisten Experten dazu, die Reptilien lieber in einem Freigehege zu halten, anstatt in einem Terrarium. Das liegt vor allem an der Tatsache, dass die Schildkröten entsprechend groß werden und somit viel Platz benötigen. Trotzdem ist die Haltung in einem Terrarium, welches groß genug ist, möglich. Wichtig ist es jedoch, das Terrarium so auszustatten, dass die Haltung schön artgerecht ist und Ihre Landschildkröte gesund und glücklich leben kann. In diesem Artikel erfahren Sie, auf was es bei der Terrariumhaltung von Landschildkröten ankommt und was auf keinen Fall in Sachen Einrichtung fehlen darf.

    Die Probleme bei der Haltung im Terrarium

    Bei der Haltung von Schildkröten im Terrarium gibt es einige Probleme, die auf Sie zukommen werden. Welche das sind, erfahren Sie im Folgenden:

    • Das Sonnenlicht kann von den verwendeten Lampen nicht zu 100 Prozent simuliert werden. Das kann dazu führen, dass Ihre Schildkröte krank wird. Aus diesem Grund ist es wichtig, bei der Auswahl der Technik stets auf eine gute Qualität zu achten, um somit das Sonnenlicht so gut es geht zu ersetzen.
    • Terrarien sind oftmals sehr anfällig für eine Schimmelbildung. Das vor allem, weil die Schildkröten eine hohe Luftfeuchtigkeit und viel Wärme benötigen, um gesund zu bleiben, was natürlich für die Bakterienbildung die perfekten Voraussetzungen sind. Aus diesem Grund ist eine regelmäßige und sehr gründliche Reinigung besonders wichtig.
    • Es ist nicht einfach, innerhalb eines Beckens mehrere klimatische Bedingungen herzustellen. Um sowohl heiße und helle als auch kühlere und dunklere Ecken zu ermöglichen, muss das Terrarium besonders groß sein, was natürlich ebenfalls bedeutet, dass ausreichend Platz zur Verfügung stehen muss.
    • Da die Terrarien in der Wohnung aufgestellt werden, ist es oftmals sehr schwer, die Nachtabsenkung von den Temperaturen oder aber die Voraussetzungen zum Einwintern durchzuführen. Die Einwinterung der Tiere ist jedoch sehr wichtig für ein langes und gesundes Leben.

    Die richtige Terrariumgröße für Landschildkröten

    Die Größe des Terrariums spielt eine enorm wichtige Rolle. Beim Kauf muss dringend darauf geachtet werden, dass es groß genug ist und somit der Bedarf an Platz gedeckt wird. Experten raten hier von einer 8-fachen Mal einer 4-fachen Panzerlänge als reine Grundfläche. Das bedeutet bei einer ausgewachsenen griechischen Landschildkröte, dass das Terrarium mindestens 2,6 m² groß sein sollte. Wobei hier gesagt werden muss, dass es sich dabei um die Mindestmaße handelt. Je größer das Terrarium für Ihre Landschildkröte schlussendlich ist, desto besser.

    Halten Sie im Terrarium bzw. im Gehege ein geschlechtsreifes Männchen, so muss der Platz pro Tier auf 4-5 m² erweitert werden. Bei Gruppenhaltungen muss dringend darauf geachtet werden, dass Sie mehr Weibchen als Männchen halten, wobei ein Verhältnis von zwei zu eins empfohlen wird. Wer Landschildkröten züchten möchte, sollte jedoch von der Haltung in einem Terrarium absehen.

    Das Material vom Terrarium

    Da Terrarien für Landschildkröten recht groß sind, sollte man davon absehen, erst ein kleines Modell zu kaufen und sich anschließend zu erweitern. Das würde nur dann sinnvoll sein, wenn ein älteres Becken, was aktuell nicht genutzt wird, vorhanden ist. Viele bauen daher ihre Terrarien selbst oder kaufen direkt eine große Ausführung, die auch für eine ausgewachsene Landschildkröte ausreicht. Ob das Terrarium nun aus Holz oder aus komplettem Glas bestehen soll, ist für die Tiere selbst nicht wichtig. Hier zählt vor allem der eigene Geschmack sowie die finanziellen Mittel. Wichtig ist es jedoch, dass das Terrarium oben, zumindest teilweise, offen ist. So können Sie für eine bessere Regulierung des Klimas im Terrarium sorgen.

    Die Ausstattung von dem Terrarium

    Neben der passenden Größe des Terrariums ist es natürlich ebenfalls sehr wichtig, für eine optimale Ausstattung zu sorgen. Mit dieser ist es möglich, eine möglichst artgerechte Haltung der Landschildkröten zu gewährleisten. Ein Terrarium muss mit mehreren Gegenständen ausgestattet sein, um wirklich für eine gesunde Grundausstattung zu sorgen. Was auf keinen Fall fehlen darf, erfahren Sie im Folgenden:

    Passende Leuchtmittel

    Bei der Haltung in einem Terrarium fehlt natürlich das frische und reine Sonnenlicht. Durch die Verwendung von passenden Leuchtmitteln können die Bedürfnisse der Schildkröten befriedigt werden. Jedoch kann bei der Auswahl bzw. bei der Anwendung einiges falsch gemacht werden.
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    Schildkröten gehören zu den Tieren, die sehr viel Licht und viel Wärme benötigen. Viele Halter machen immer wieder den Fehler und halten die armen Tiere zu dunkel oder zu kühl. Tiere, die in der freien Natur leben, richten sich nach der Sonne. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass auch die Wärme von einer Lichtquelle ausgestrahlt wird und nicht von einer speziellen Wärmmatte oder einem Stein. Wichtig ist es zusätzlich, darauf zu achten, dass es immer warm genug im Terrarium ist. Die Wohlfühltemperatur von griechischen Landschildkröten liegt zum Beispiel bei 35 Grad. Bei dieser Temperatur fühlen sich die Reptilien am wohlsten, die Organe arbeiten vernünftig und zusätzlich sind die Schildkröten dann am agilsten.

    Besonders wichtig sind Leuchtmittel, die UV-A und UV-B Strahlen der Sonne imitieren. Des Weiteren muss das Klima der natürlichen Lebensräume bestmöglich imitiert werden. Das bedeutet im Klartext, dass Sie darauf achten müssen, die Jahreszeiten sowie die Tageszeiten optimal zu simulieren. Auch Schlechtwetterperioden gehören dazu und sollten nicht fehlen. Es darf also nicht jeden Tag 35 Grad im Terrarium sein. Vor allem nachts muss die Temperatur deutlich runter gehen und auch die Lichtverhältnisse selbst sind anzupassen, sodass es in der Nacht natürlich dunkel sein sollte. Im Frühjahr sowie im Herbst müssen die Temperaturen ebenfalls niedriger sein als im Sommer. Hierzu ist es ratsam, sich an den Temperaturen in der natürlichen Umgebung der Landschildkröten zu orientieren.

    Viele Schildkrötenhalter nutzen für die Lichtintensität daher eine Tageslichtlampe, welche jedoch keine Wärme abgibt. Dieses wird durch einen Spotlight UV-Strahler, welcher ca. 25-28 Grad erreicht, übernommen. Dieses Produkt eignet sich somit hervorragend für Frühling, Herbst und für kühlere Tage. Für den Sommer sollte neben einer zusätzlichen UV-Lampe daher ein Modell mit einer höheren Wattanzahl, wie zum Beispiel 50 Watt, genutzt werden.

    Wichtig ist es zusätzlich, dass die Wärme nur unter der jeweiligen Lampe besonders stark ist. Es müssen also auch kühlere Orte im Terrarium vorhanden sein, damit sich die Tiere bei Bedarf zurückziehen dürfen.

      Der Bodengrund für das Schildkrötenterrarium

      Der Bodengrund sollte sich an den natürlichen Lebensräumen der Schildkröten orientieren. Das bedeutet, dass vor allem Torf oder ungedüngte Erde in Frage kommen. Dieser Bodengrund sollte ca. 15 cm hoch eingestreut werden. So können Sie Ihren Tieren die Möglichkeit bieten, sich auf Wunsch vergraben zu können. Wichtig ist es, dass die Erde in regelmäßigen Abständen nachgefeuchtet wird, wodurch die Luftfeuchtigkeit schön hochgehalten und optimal reguliert werden kann. Die Luftfeuchtigkeit muss hoch sein, um bei den Tieren eine sogenannte Höckerbildung vorzubeugen. Sand hingegen wird zu leicht mit der Nahrung der Tiere aufgenommen und sollte daher nicht verwendet werden. Bei einigen Tieren kam es durch die Aufnahme von zu viel Sand bereits zu tödlichen Verstopfungen, welche durch die Verwendung von Erde oder Torf vermieden werden können.

      Das Terrarium bepflanzen

      Das Terrarium für die Schildkröten sollte natürlich ebenfalls schön bepflanzt werden. Hier sollten Sie nicht in erster Linie die Optik, sondern die Bedürfnisse Ihrer Schildkröten sehen. Experten raten zur Verwendung von leckeren Futterpflanzen, wie zum Beispiel Aloe, Stiefmütterchen oder Oregano. Auch Sträucher zum Verstecken sollten auf keinen Fall fehlen. Dafür eignen sich zum Beispiel Koniferen besonders gut.

      Wichtig ist es jedoch, dass Sie die Pflanzen vor dem Einpflanzen ordentlich abwaschen. Die gedüngte Erde muss zusätzlich komplett entfernt werden, sodass keinerlei gesundheitliche Gefahren bestehen. Viele Schildkrötenhalter lüften die Pflanzen zum Beispiel sogar einige Wochen, sodass sicher gegangen werden kann, dass sich nicht mehr allzu viel Düngemittel in der Pflanze selbst befindet.

      Geräte zum Überprüfen der Werte im Terrarium

      Wichtig ist es natürlich auch, die Werte im Terrarium zu überprüfen. Das betrifft vor allem die Temperatur. Hier ist es von Vorteil, ein Thermostat zu wählen, mit dem an zwei unterschiedlichen Punkten im Terrarium gemessen werden kann. Also einmal eine Messung im wärmsten Bereich und einmal in kältesten Bereich. So können Sie dafür sorgen, dass stets die perfekte Temperatur herrscht und gegebenenfalls einschreiten, sollte mal etwas nicht stimmen.

      Was gehört noch in ein Terrarium?

      Neben den bereits genannten Ausstattungsprodukten gehören noch weitere Gegenstände in das neue Zuhause Ihrer Schildkröte.

      Damit Sie Ihre Schildkröte täglich mit frischem Wasser versorgen können, eignet sich eine flache und standfeste Trinkschale am besten. Diese sollte jedoch groß genug sein, damit Ihre Schildkröte sich zwischendurch auch mal ein Bad gönnen kann. Für das Futter nutzen viele Halter eine einfache und große Steinplatte. So ist es möglich, die Erde vom Futter fernzuhalten.

      Neben den einzelnen Pflanzen ist es ebenfalls zu empfehlen, dass auch Steine und Korkrinde im Terrarium eingesetzt werden. Mit diesen können Sie den Schildkröten das Klettern ermöglichen. Auch Höhlen werden von den Tieren gerne angenommen. Da Schildkröten auch gerne mal ein Sonnenbad nehmen, ist es nicht verkehrt, eine Korkrinde oder einen Stein unter der Wärmelampe aufzustellen, wobei natürlich auch darauf geachtet werden sollte, dass sie nicht zu nah an der Lampe sind.

      Selbstverständlich können Sie das Terrarium auch nach Ihrem Geschmack dekorieren. Vergessen Sie dabei jedoch nicht die Bedürfnisse Ihrer Schildkröte. So ist es wichtig, dass die Deko auch für Ihre Schildkröte ein Vorteil darstellt, wie um Beispiel eine Versteckmöglichkeit bietet.

        Auf was sollte bei der Haltung einer Schildkröte im Terrarium geachtet werden?

        Wie bereits erwähnt, ist die Terrariumhaltung bei Schildkröten nicht unbedingt einfach. Aus diesem Grund gibt es einige Kriterien, welche dringend von Ihnen erfüllt werden müssen, damit sich Ihre Tiere auch wohlfühlen können und ein langes und gesundes Leben auf sie wartet.

        Auf was bei der Terrariumhaltung geachtet werden muss, erfahren Sie im Folgenden:

        • Jeden Tag frisches Wasser hineinstellen
        • Täglich Kot und Urin entfernen, um das Terrarium schön sauber zu halten
        • Achten Sie beim Futter für Abwechslung, hier können Sie sich in unserem Artikel rund um die artgerechte Ernährung von Landschildkröten optimal erkundigen
        • Tagsüber müssen Sie mit einer Wärmelampe leuchten und heizen
        • Die Temperaturen gemäß Tageszeit, Jahreszeit und Co. regeln
        • In der Nacht muss die Temperatur gesenkt werden
        • Tragen Sie die oberste Schicht des Bodengrunds regelmäßig ab und ersetzen diesen durch neuen Bodengrund
        • Mindestens alle 6 Monate den Bodengrund komplett erneuern
        • Feuchten Sie den Bodengrund regelmäßig leicht an

        Welche Fehler werden oft gemacht?

        Bei der Terrariumhaltung von Landschildkröten werden schnell Fehler gemacht, die fatale Folgen für die Tiere mit sich bringen können. Welche Fehler die Häufigsten sind, erfahren Sie im Folgenden:

        • Die Tiere werden oft zu dunkel gehalten. Sie brauchen viel Licht, sodass es in der Regel mit einer Lampe im Terrarium nicht getan ist. Neben den hellen Punkten im Terrarium sollten Sie aber auch dunklere Ecken einrichten, damit sich Ihre Schildkröte bei Bedarf zurückziehen kann.
        • Die UV-Strahlung ist oftmals zu niedrig. Das führt zum Erweichen von den Knochen sowie dem Panzer der Tiere. Durch den Einsatz von speziellen UV-Lampen kann man das UV-Licht der Sonne ersetzen. Wichtig ist es jedoch, diese in regelmäßigen Abständen zu ersetzen, da die Intensität mit der Zeit abnimmt.
        • Viele Schildkröten werden zu kühl gehalten. Da die Tiere die Körpertemperatur nicht selber regeln können, sind sie auf die Wärme von außen angewiesen. Nur so können auch die Organe der Tiere ordentlich funktionieren.
        • Einige Tiere werden zu heiß gehalten. Das kommt vor allem in den kälteren Jahreszeiten wie zum Beispiel zwischen den Winterstarren vor. Für die Gesundheit und die Entwicklung der Schildkröten ist es jedoch sehr wichtig, die Jahreszeiten optimal zu simulieren und auch Regentage einzuführen.
        • Die zu trockene Haltung ist ebenfalls ein oft gemachter Fehler. Wenn die Luftfeuchtigkeit im Terrarium zu gering ist, kann das zur Höckerbildung bei den Tieren führen. Um dieses Problem zu verhindern, muss die Luftfeuchtigkeit bei mindestens 70 Prozent liegen. Hierfür hilf es, wenn man den Bodengrund regelmäßig anfeuchtet.

        Fazit

        Die Haltung in einem Terrarium ist für Schildkröten nur dann wirklich sinnvoll, wenn es nicht nur groß genug, sondern auch technisch einwandfrei eingedeckt ist. Auch die Einrichtung sollte auf keinen Fall einfach so übers Knie gebrochen werden, sondern vom Bodengrund über die Trinkschale bis hin zum letzten Stein durchgeplant sein. Nur dann, wenn Sie Ihren Tieren wirklich ein naturnahes Terrarium einrichten, können sich die Schildkröten rundum wohlfühlen und ihr neues Zuhause in vollen Zügen genießen. Wenn alle Faktoren perfekt miteinander harmonieren, werden Sie merken, welche wundervolle Tiere es sind und viele spannende gemeinsame Stunden erleben.

        Bildquelle:
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